Hülsenfrüchte
Hülsenfrüchte wurden einige Zeit sehr stiefmütterlich behandelt. Sie galten als schwer verdaulich und eher als eine Art "Arme-Leute-Essen“.
Heutzutage feiern Zuckererbsen, Buschbohnen & Co allerdings ihr Comeback.
Kaum ein Restaurant hat sie nicht wenigsten einmal auf der Speisekarte stehen.
Hülsenfrüchte sind eine wertvolle Grundlage der gesunden Ernährung und sollten im Interesse des eigenen Wohlbefindens in keinem Garten fehlen.
Hülsenfrüchte haben einen hohen Eiweißgehalt und sind reich an Protein, Vitaminen und Mineralstoffen. Der glykämische Index ist durch die komplexen Kohlehydrate verhältnismäßig niedrig und macht sie insbesondere bei fleischarmer und fleischloser Ernährung nahezu unverzichtbar.
Sie sind fast weltweit ein wichtiger Bestandteil der Ernährung, da Sie zudem große Erträge auf kleinsten Raum bieten.
Die meisten Hülsenfrüchte gehen mit ihren Wurzelknöllchen eineSymbiose mit stickstofffixierenden Bakterien ein. Sie sind daher nicht abhängig vom Nitratgehalt des Bodens und können völlig unkompliziert in stickstoffarmen Böden überleben.
Durch diese stickstoffsammelnden Bakterien, den Rhizobien, tragen Hülsenfrüchte, Bohnen und Erbsen gleichermaßen, zur Fruchtbarkeit des Bodens bei und sollten daher immer als „Zwischen - oder Vorfrüchte“ angebaut werden.
Erbsen; Ein echter Knaller!
Mit dem bloßen Auge kann man zwischen Schal- und Markerbse nur schwer unterscheiden. Die Schalerbse hat durch den hohen Stärkegehalt einen eher mehligen Geschmack, die Markerbse eher einen süßeren. Da getrocknete Markerbsen beim Kochen nicht weich werden, werden sie nur frisch oder als Tiefkühlware angeboten. Sie schmecken am besten frisch gepflückt oder mit etwas Butter und Petersilie gedünstet.
Nach den Dicken Bohnen sind Sie ab Anfang April bereit für die Aussaat.
Zur frühen Aussaat (März bis Anfang Mai) eignen sich ebenfalls die Schalerbsen, da sie sehr robust sind. Nach einer schnellen Reifung, können sie zuerst als frische Erbsen genossen werden. Nach weiterer Reifung können diese Erbsen dann problemlos zum Trocknen und Lagern verwendet werden.
Auch wenn das Auspalen der Erbsen aus den Hülsen etwas Mühe macht, schmecken sie frisch, direkt aus der Schote einfach am besten.
Keine Tiefkühlerbse der Welt kann da mithalten!
Wie der Name schon sagt schmecken die Zuckererbsen von allen am süßesten. Sie sind in der Ernte etwas einfacher, da man doch die jungen, saftigen Schoten pflückt und die Erbsen mit samt der Hülle verzehrt.
Da es sich um junge, unreife Erbsen handelt, die keine ungenießbare Pergamentschicht an der Innenseite der Hülse entwickeln, ist der Verzehr ein Hochgenuss.
Die meisten Erbsen werden als fiederblattlos gezüchtet. Das bedeutet, der Erbsenpflanze werden über mehrere Generationen mehr Ranken als Blätter „angezüchtet“. So wird die Pflanze beispielsweise gegen das Umknicken bei Wind widerstandsfähiger.
In den letzten Jahren wurde auch die so genannte Wintererbse wieder neu entdeckt. Diese Pflanzen bringen eher kleine Erbsen hervor, stören sich aber nicht an Kälte, Nässe und Frösten.
Im Gegensatz zu den altbewährten Sorten sind sie oftmals schon im Frühjahr tragend.
Getrocknete Erbsenpflanzen eignen sich prima als Futter oder untergegraben, als Nährstoffspender für andere Gemüsepflanzen.
Auch in der Fruchtfolge sind Erbsen sehr wertvoll, weil sie zu den Leguminosenarten gehören. Sie sammeln Stickstoff aus der Luft, lagern ihn in Wurzelknöllchen ein und lassen nachfolgende Kulturen davon profitieren.
Bohnen; Die kleinen Energiebomben!
Puffbohnen
Puffbohnen können sehr zeitig, ab Februar, gesät werden. Sie eröffnen die Gartensaison der Hülsenfrüchte. Verzehrt wird bei dieser Sorte nicht die ganze Hülse, sondern nur die frischen, jungen, zarten, aromatischen Bohnensamen. Ältere Bohnensamen werden gekocht und sind in deftigen Eintöpfen ein Klassiker.
Stangenbohnen
Stangenbohnen kann man beim Wachsen zuschauen und sind zudem auch noch vielseitig einsetzbar. Sie sind hübsch und haben einen Nutzen – was will man mehr?!
So dienen Sie etwa als natürlicher Sichtschutz im Garten und ist eine schöne Begrünung von Balkonen. Stangenbohnen werden bis zu drei Meter hoch und bevorzugen einen sonnigen, warmen und windgeschützten Platz. In den Sommermonaten benötigen sie reichlich Wasser, besonders während der Blütezeit hängt der Ertrag entscheidend vom Gießen ab.
Besonders fleischig und aromatisch sind die sogenannten Schwertbohnen mit flachen, langen Hülsen. Mit dem Anbau der grünen Sorte „Limka“ und der gelben Sorte „Goldelfe“ erhalten Sie fadenlose, knackig-saftige Hülsen. Zubereitet und verzehrt werden sie in kleine Stücke geschnitten. Im Volksmund nennt man sie daher auch „Schnippelbohnen“.
Die grüne rundhülsige Sorte „Fasold“ stammt aus eigener Erhaltunsgzüchtung und ist an hiesige Klimabedingungen bestens angepasst. Ihre hübsche lilafarbene Blüte macht Sie außerdem noch zu einem echten „Hingucker“
Prunkbohnen
Prunkbohnen auch Feuerbohnen genannt, sind robuster als Stangenbohnen und blühen sehr lange; meist von Juni bis September. Sie sind absolute Schönheiten und überzeugen durch aromatische Hülsen.
Auch sollten Sie einen Blick auf die hübschen Samen werfen. Jedes einzelne ist ein wahres Kunstwerk, und wird daher auch gerne als Dekoration verwendet. Die hübschen Blüten und das kräftige, gesunde Laub verschönern Zäune, Pergolen und Spaliere. Lassen Sie die Hülsen nicht zu lang an der Pflanze; Sie werden sehr jung geerntet. Die Bohnen dürfen sich in der Hülse nicht abzeichnen da sie schnell dazu neigen Samen mit unerwünschter Eigenschaft zu bilden, die faseriges „Hülsenfleisches“ hervorbringen.
Wir können Ihnen die Sorte „Painted Lady“ mit rot-weißen Blüten an und die Sorte „Lady Di“ sehr ans Herz legen. Die kräftig aromatischen Hülsen sind für Eintöpfe hervorragend geeignet.
Lassen Sie Ihre Bohnen nie austrocknen, damit sich erfolgreich die Blüten und folgend auch die Hülsen bilden können.
Abgesehen von der Ästhetik einer Mischkultur und der unterstützenden Schädlingsabwehr, sollte Bohnenkraut gesät werden. Zum Einen zieht es zur Blütezeit die Insekten zur Bestäubung der Bohnen magisch an und zum Anderen gehören Bohnen und Bohnenkraut auch geschmacklich einfach ideal zusammen.
Für den Anbau im Kübel auf dem Balkon und der Terrasse empfehlen wir die Buschbohnen „Joie“ und „ Uranus“.
Achtung: Bohnen bitte generell nie roh verzehren! Sie enthalten geringe Mengen von Blausäure, die sich aber beim Kochen verflüchtigt.