Gründüngung – Die belebende Kur für gesunden Boden

Oft stellt sich nach der Ernte der ersten Gemüsearten die Frage, welche Pflanzen als nächstes ausgesät werden sollten. Neben Aussaaten später Sätze von Radieschen, Salat und anderem schnellwachsenden Gemüse, ist der Anbau von Pflanzen zur Gründüngung eine lohnende Alternative. So erhält ihr Boden zurück, was er in der Zeit der Aussaat, Blüte und Ernte für Sie geleistet hat und bekommt die Möglichkeit, sich schnell wieder zu regenerieren. Beim Anbau von Gründüngungspflanzen wird der Boden durch die Wurzeln aufgelockert und unerwünschtes Unkraut unterdrückt. Die bis zu 2m tief wurzelnden Lupinen beseitigen sogar Verdichtungen im Unterboden. Außerdem wird der Boden beschattet. So bildet er bei Trockenheit keine harte Kruste, bei Regen verschlämmt er nicht und auch die Nährstoffe werden nicht mehr so schnell „ausgewaschen“. Temperatur und Feuchtigkeit bleiben also ausgeglichen und der Idealzustand für fruchtbaren Boden, die sogenannte „Bodengare“, entsteht ganz automatisch. Nicht winterharte Gründüngungspflanzen haben den Vorteil, dass sie abfrieren und auf dem Beet liegen bleiben können. Sie schützen den Boden über den Winter und können im Frühjahr leicht eingearbeitet werden. Winterharte Arten, wie Rot- und Weißklee, machen dagegen mehr Arbeit. Man gräbt sie am besten schon im Herbst wieder unter, damit sie im Frühjahr nicht durchwachsen und die Folgekultur beeinträchtigen. Einarbeiten sollte man Gründüngungspflanzen aber generell noch rechtzeitig vor der Samenreife, damit sie sich nicht selber aussäen. Bedenken Sie dabei, dass die Samen noch etwas nachreifen.

 

Phacelia – verhindert Krankheiten innerhalb der Fruchtfolge

Eine hervorragende Gründüngungspflanze ist Phacelia, auch Bienenfreund und Büschelschön genannt. Phacelia gehört zu der Pflanzenfamilie der „Wasserblattgewächse“ und wird gerne in die Fruchtfolge einbezogen, um das Auftreten von Pflanzenkrankheiten zu vermindern. Diese Pflanzen besitzen ein dichtes Wurzelwerk, das dem Boden nach der Verrottung einen großen Humusvorrat verschafft. Als Gründüngung eingesetzt, wird sie bei einer Höhe von 15cm einfach untergegraben. Lässt man sie bis zur Blüte weiter gedeihen, bietet sie einen schönen Anblick und wird dann besonders gern von Imkern gesehen, da die Blüten der Phacelia reichlich Nektar und Pollen bieten. Die Aussaat kann ab Mitte Mai erfolgen. Für die Blüte im September sollte Ende Juli gesät werden.

 

Gelbsenf – Senföle halten schädliche Bakterien und Pilze in Schach

Eine andere Pflanze, die ihren Nutzen als Gründüngung hat, ist der Gelbsenf. In nur 3 bis 5 Wochen bildet er genügend Blätter um den Boden zu beschatten und kein Unkraut aufkommen zu lassen. Die Pfahlwurzeln lockern den Boden und die Senföle regulieren das Bakterien- und Pilzwachstum im Boden. Wegen des schnellen Wachstums eignet er sich besonders gut zur Aussaat im August. Gelbsenf gehört zu den Kreuzblüten- oder Kohlgewächsen. Die nahe Verwandtschaft mit vielen Gemüsearten der gleichen Pflanzenfamilie kann dazu führen, dass sich Krankheiten und Schädlinge weiter ausbreiten. Daher sollte Gelbsenf nicht zu oft in Folge von Kohl, Radieschen, Kohlrabi, Rettich und Kresse angebaut werden.

 

Die Grundlage für eine ertragreiche Ernte bildet neben der Sortenauswahl auch die Qualität unseres Gartenbodens. Eine Handvoll gesunder Gartenerde enthält tausende Bodenlebewesen, die für die Fruchtbarkeit des Bodens sorgen. Sie brauchen Luft, Wasser und organisches Material als Futter, das sie mit mineralischen Bestandteilen des Bodens als pflanzenverfügbare Nährstoffe ausscheiden.

Neben diesen guten Bodenlebewesen können sich aber auch die schädlichen Parasiten wie Nematoden im Boden verbreiten. Das sind mikroskopisch kleine Fadenwürmer, die in feuchten Umgebungen leben, sogenannten Medien. Ihre Lebensweise ist extrem vielseitig. Sie saugen an Wurzelzellen, wandern in die Wurzel ein und schaffen so Eintrittspforten für Schadpilze. Allerdings ist es schwierig, befallene Pflanzen sofort zu erkennen, weil die Schadbilder oft unspezifisch ausfallen und die Nematoden mit bloßem Auge nicht erkennbar sind.

Auf den Verzehr von frischem Gemüse hat das aber keine Auswirkungen. Sollte doch mal eine Nematode mitgegessen werden, ist dies völlig unbedenklich. 

Wie erkenne ich Nematodenbefall?

Nematodenbefall verursacht Kümmerwuchs und Keimlinge sterben frühzeitig ab. Bei Möhren z.B. welkt das Laub oder es verfärbt sich gelblich. Die Wurzeln werden beinig und bilden zum Teil viele kleine Seitenwurzeln. Die Triebspitzen bei Zwiebeln werden braun. Bei Kartoffeln könnten schwach wachsende Pflanzen darauf hin deuten. Viele dieser Symptome könnten aber auch Nährstoffmangel anzeigen, deshalb kann man den Nematodenbefall nur unter dem Mikroskop feststellen.

 

Wie können Nematoden bekämpft werden?

Es gibt keine direkte Bekämpfungsmöglichkeit. Als vorbeugende Maßnahme ist es ist wichtig, befallene Pflanzen aus dem Gemüsebeet zu entfernen und zu vernichten. Also keinesfalls kompostieren und nachher wieder als Dünger in die Gartenerde einbringen. 

 

Welche vorbeugenden Maßnahmen gibt es?

Nachfolgende Punkte helfen vorbeugend gegen Nematodenbefall.

1.     Fruchtfolge einhalten

Die nachfolgende Übersicht kann dabei helfen, dass Anbaupausen zwischen gleichen Kulturen eingehalten werden bzw. auch eine Nachbarschaft verschiedener Kulturen wirkungsvoll ist.

 

 

Fruchtfolge

Bohnen

Bohnenkraut

Dill

Erbsen

Gurke

Kartoffeln

Kohlarten

Möhren

Petersilie

Porree

Radies

Rote Rübe

Salat

Sellerie

Spinat

Tomate

Zwiebel

Bohnen

 

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Bohnenkraut


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Dill

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Erbsen

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Gurke

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Kartoffeln

 

 

 



 


 

 

 

 


 


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Kohlarten

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Möhren

 

 

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Petersilie

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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Porree


 

 


 

 


 

 

 


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Radies

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Rote Rübe

 

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Salat

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Sellerie

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Spinat

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Tomate

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Zwiebel


 

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gute Kombination

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negative Wirkung


 

2.      Vorbeugen

Bei besonders starkem Befall ist es hilfreich mehrere Monate den Boden brach liegen zu lassen. Die Nematoden finden keine Wurzeln mehr und verhungern regelrecht. Hilfreich ist es auch, die Studentenblume (Tagetes) als Zwischenfrucht auszusäen. Sie lockt die Fadenwürmer an und tötet sie ab, sobald sie in die Wurzeln eindringen. Aber auch Nematoden-resistente Sorten verhindern Befall, z.B. gibt es bei Kartoffeln schon eine große Auswahl.

Unsere neue Mischung „Bodenspezi Nematodenkiller“ mit Tagetes ist ein echtes Multitalent und erfüllt alle Ansprüche für ein gesundes Wachstum danach! Sie wirkt untersützend bei der Vorsorge gefährdeter Flächen.

Für die meisten Gemüsearten wie beispielsweise Möhren, Porree und viele andere ist die Vorkultur mit diesem Bodenspezi eine wichtige Vorsorgemaßnahme um gesundes Gemüse zu erzeugen. Auch Schmuckkörbchen (Cosmeen), Ringelblumen, Sonnenhut und Malerblumen werden positive Eigenschaften hinsichtlich der Bodengesundheit nachgesagt. Die Lupinen mit ihren meterlangen Wurzeln lockern verfestigte Gartenböden auf, gleichzeitig wird mit Hilfe der  Knöllchenbakterien an den Wurzeln Stickstoff gesammelt. Auch der Alexandrinerklee ist ein Stickstoffsammler. Die Phacelia auch Bienenfreund genannt, hilft den Boden zu gesunden. Die Phacelia gehört zu keiner gewöhnlichen Pflanzenfamilie und garantiert so den notwendigen Fruchtwechsel.

 

Alle in der Mischung enthalten Arten beschatten den Boden (Feuchtigkeitsregulation), unterdrücken Unkräuter, liefern üppige Grünmasse mit reichlich Nährhumus (Verrottung im Winter nach Abfrieren der Pflanzen). Dies fördert nützliche Bodenlebewesen und Ertrag beim Anbau von Gemüsepflanzen. Alle Arten im Bodenspezi glänzen durch eine attraktive, lang andauernde Blüte und sind wichtige Nahrungsquelln für unsere Insekten und ganz nebenbei schön anzusehen.