Der Kindergarten
Kunterbunt und gesund
Die Gesundheit unserer Kinder - ein Thema, das allen am Herzen liegt. Gesundheit beginnt beim Essen, denn eine falsche Ernährung kann zu gesundheitlichen Problemen führen. Der heutigen „Supermarktgeneration“ fehlt oftmals das Verständnis für eine gesunde Ernährung und die Wertschätzung unserer Lebensmittel bleibt fast vollständig aus. Das Ausbringen von Samen, die Pflege von Blumen und Kräutern, sowie die Ernte von Gemüse ist der Beste Weg die Natur und Ihre Gesetze kennen zu lernen. So wird der Begriff „Saisongemüse“ erst dann verständlich, wenn ich weiß, wann ich Tomaten anbauen muss und wann ein Kürbis geerntet werden kann.
Leider sind in den Frühstücksbehältnissen von Kindern immer häufiger Schokoriegel, Kekse und Kuchen zu finden. Frisches Obst und Gemüse fehlen oftmals ganz. Sich ausgewogen und gesund zu ernähren ist ein Lernprozess, der von klein auf beginnt. Kinder lernen durch Vorbilder, gerade wenn es um die Ernährung geht.
Aus diesem Grund sollten wir Ihnen die Tür zu einer Welt außerhalb von Videospielen, Fernsehern und Internet öffnen. Weil Kinder heutzutage viel weniger draußen sind als früher, können ein kleiner Garten oder Kübelkulturen auf dem Balkon schon einen Ausgleich schaffen. Sie lernen die Natur zu schätzen und zu beachten, selbstständig zu pflanzen und pflegen und somit auch Verantwortung zu übernehmen. Anschaulicher als beim Gärtnern kann man Natur kaum erleben. Und dazu gibt es doch nichts Schöneres für Kinder, als sich mal so richtig die Hände schmutzig zu machen! Auf spielerische Weise erfahren Kinder, dass Pflanzen Lebewesen sind, die wachsen und sich verändern. Gerade Großstadtkinder können hierbei begreifen, wie aus einem kleinen Samenkorn eine imposante Blüte oder ein dicker Kürbis entsteht, während Sie gleichzeitig den Kreislauf des Lebens beobachten können. Sie werden beispielsweise entdecken, warum die Sonnenblume „Gelber Ball“ auch liebevoll „Teddybär“ genannt wird, dass Möhren nicht immer orange sein müssen, dass Radieschen nicht immer rot sind und dass der frische Fenchel aus dem eigenen Beet auch noch erstaunlich lecker ist.
Bereiten Sie mit Ihren Kindern einem Quark-Joghurt-Dipp mit frischen Kräutern wie Schnittlauch, Kresse und Petersilie zu, um ihre Spezialitäten aus eigenem Anbau anschließend am familiären Essenstisch zu genießen. So werden Mädchen und Jungen auf einfache Art und Weise an dieses wichtige Thema herangeführt und lernen praxisnah, wie schmackhaft gesunde Lebensmittel sein können.
Garten mal anders!
Auch die Spielumgebung von Kindern kann mit Blumen oder Kräutern freundlicher gestaltet werden ohne eine Gesundheitsgefährdung darzustellen. Dazu empfehlen wir zunächst die Kapuzinerkresse. Alle Teile der Pflanze sind essbar und haben ein kresse-ähnliches, für Kinder evtl. sogar leicht scharfes Aroma. Die Samen sind sehr groß und eigenen sich ausgezeichnet für die Aussaat durch Kinderhände. Auch Ringelblumen sind essbar und lassen sich ebenso einfach aussäen und anbauen. Kornblumen- und Löwenmaulblüten sind unbedenkliche und einfache Kulturen, ebenso wie Stiefmütterchen und Tausendschön. Leider werden essbare Blüten oftmals nur zu Dekorationszwecken verwendet ohne sich über die Besonderheit des Geschmacks im Klaren zu sein. Probieren Sie die Blüten ruhig mal gemeinsam mit Ihren Kindern, sie werden überrascht sein.Selbstverständlich sind auch die Blüten der meisten Würz- und Heilkräuter, wie zum Beispiel die von Basilikum und Schnittlauch, essbar.
Saatgutempfehlung für ungeduldige Entdecker:
Pflanzen mit kurzer Entwicklungszeit und schnellen Erfolgen:
Kresse, Spinat, Radies, Babyleaf Salat, Pflücksalat
Saatgutempfehlung für kleine Genießer:
Kulturen mit längerer Entwicklungsdauer und großem Genuß:
Tomaten, Paprika, Erdbeeren
Begeistern Sie Ihre Kinder für den Garten und die Natur. Sie werden merken, dass die lieben Kleinen an den Pflegetätigkeiten der Pflanzen Spaß finden und sich liebevoll darum kümmern. Behalten Sie trotz alledem besonders die kleineren Kinder im Umgang mit den Pflanzen vorerst im Auge, damit Sie eingreifen können, falls sich Ihr Kind einmal verschluckt.
Tipp: Für Kinderhände ist es oft schwierig das feine Saatgut zu fassen und auszusäen. Hier empfiehlt es sich die Samen mit feuchtem Sand zu vermischen. Er spendet Wasser und raut die Samenschale etwas auf, damit es der zarte Keimling leichter hat seinen Weg ans Licht zu finden! Außerdem hebt sich der Sand optisch von der Erde auf dem vorbereiteten Saatbeet ab. Aussaatabstände sind so leichter einzuhalten und auch Pflegearbeiten fallen leichter, da sich unsere gewünschten Pflanzen jetzt gut vom Unkraut unterscheiden lassen. Die Größe der Samen spielt für den „Sandtrick“ keine Rolle.
Kreative Anbauideen für Kinder! Unsere Kreativwerkstatt!
Das„Pizza-Beet“
Machen Sie Kräuter und Gemüse für Ihre Kinder doch ein wenig interessanter, indem Sie Ihnen vermitteln, welche Zutaten in Kombination für ein bestimmtes Gericht verwendet werden kann und bauen diese wie in unserem Beispiel „Pizza-Beet“, mit Tomaten, Oregano, Thymian“ an. Ihr Beet und auch Ihre Pizza können mit beliebig bevorzugten Gemüse oder Kräutern erweitert oder ergänzt werden. Eine Pizza mit frischen Zutaten aus eigenem Anbau und von eigener Hand hergestellt, schmeckt allemal besser als vergleichsweise gekaufte Lebensmittel. Stellen Sie Ihren Kindern Ihr eigenes Reich im Garten zur Verfügung, dass Sie nach Ihren eigenen Vorstellungen gestalten und bepflanzen dürfen.
Das Indianerzelt
Kletterpflanzen wie, Stangen- und Prunkbohnen, Freilandgurken, Melonen, Prunk- und Trichterwinde können auch dazu dienen, ein Indianerzelt „wachsen“ zu lassen. Stellen Sie dazu ausreichend hohe Rankhilfen in entsprechender Form auf und Säen das von Ihnen bevorzugte Saatgut. Nicht vergessen eine ausreichend große Lücke für den Eingang einzuplanen, in die natürlich kein Saatgut gepflanzt werden darf.
Der Eierkopf
Eierschalen von verspeisten Frühstückseiern mit Erde gefüllt und in den dazu gehörigen Pappkarton gesetzt, schaffen die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Anzucht. Malen Sie vorher lustige Gesichter drauf. Mit beispielsweise Kresse bepflanzt entstehen so kleine „Gartenmännchen“ mit witzigen Frisuren. Die Eierschale kann beim Auspflanzen in das Gemüsebeet völlig umweltfreundlich im Boden zerfallen. Von der Natur, für die Natur.