Naturkosmetik aus dem eigenen Garten
Hier zu Lande sind die Ausgaben für den eigenen Garten fast genau so hoch, wie die für Körperpflege und Kosmetik. So unwahrscheinlich das auch klingen mag, aber Garten und Kosmetik sind zwei miteinander harmonisierende Bestandteile.
Der Garten, die Terrasse und auch die Fensterbank sind Geburtsstätten vieler, von uns geliebten Kräuter. Die Kräuter wiederum verfeinern unsere Speisen und sind ganz nebenbei gesundheitsfördernd, denn die enthaltenen ätherischen Öle haben heilende Eigenschaften. Der Genuss in Speisen ist zwar die häufigste, aber nicht die einzige Variante mit Kräutern Wellness für Körper und Seele zu betreiben. Auch Kräuterkosmetik aus den eigenen „vier Hecken“ erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Genuss und Gesundheit kombiniert in einer kleinen Gartenecke, ist das „Must-Have“ des 21.Jahrhunderts. Dabei ist der Einsatz von Pflanzen als Heilmittel so alt, wie die Menschheit selbst.
Die Minze zum Beispiel ist für ihre erfrischende und wohlriechende Art bekannt. Nicht ohne Grund wird Pfefferminze u.a. in Zahnpasten, Bonbons & Kaugummi verarbeitet. Sie regt den Appetit an, unterstützt aber auch die Verdauung, wirkt entzündungshemmend, entkrampfend und kühlt an heißen Tagen von innen.
Basilikum erfreut vor allem mit seinem intensiven Duft. Seine Blätter können aber so viel mehr, als Tomaten und Mozzarella das typische Aroma zu geben. Sie stärken Nerven und Verdauungsorgane, sind aber auch für ihre aphrodisierende Wirkung bekannt. Angeblich hat Madame Pompadour, Mätresse am Hofe Ludwig XV., jeden Tag Basilikum gegessen.
Thymian ist sogar ein wahrer Tausendsassa unter den Heilkräutern. Ihm werden anregende und Mut machende Eigenschaften zugeschrieben. Seine eigentliche Stärke liegt aber in der heilsamen Wirkung auf die Atmungsorgane. Das Kraut wirkt antibakteriell, befreit die Atemwege und hilft vor allem, Husten zu lindern.
Salbei hat so viele gesundheitsfördernde Qualitäten, dass man ihn fast als Allheilmittel bezeichnen kann. Herausragend ist jedoch seine antibakterielle Wirkung, insbesondere bei Halsentzündungen.
Aber nicht nur Kräuter sondern auch Blumen, wie z.B. die Ringelblume oder Gemüsearten, wie Gurken und Chili haben Stärken als Heilmittel. Die Ringelblume entfaltet, zur Wellness-Handcreme verarbeitet, ihre heilende Wirkung für raue und beanspruchte Hände. Auch als selbstgemachtes Geschenk wird die Creme Familie oder Freunde verwöhnen. Besonders die Gärtner werden diese kleine Aufmerksamkeit sehr zu schätzen wissen.
Aufgeschnittene Gurkenscheiben sind „Das Erste-Hilfe-Mittel“ gegen Sonnenbrand. Sie sorgen für eine schnelle und effektive Kühlung auf der gereizten Haut und sorgen für schnelle Schmerzlinderung. Salatgurken beleben die Haut mit ihrem hohen Feuchtigkeitsgehalt und den Vitaminen A und C. Mit etwas Quark vermischt, steuert dieser ein hautglättendes Protein für eine cremige Maske bei.
Chili (Capsicum) wirkt durchblutungsfördernd und kann schmerzhafte Beschwerden des Bewegungsapparates lindern. Es eignet sich für die Behandlung von Muskelkater, Zerrungen, Rückenschmerzen, Nackenschmerzen, Gelenkschmerzen, Verspannungen und Hexenschuss.
Die Chemikalie die in den Chilischoten enthalten ist und für die Schärfe und Hitzeentwicklung verantwortlich ist, heißt ähnlich der botanischen Pflanzenbezeichnung Capsaicin.
Seine Wirkung hängt von der Schärfe der verwendeten Chilis ab.
Capsaicin ist ein Alkaloid, eine ölige Substanz. Genau wie Öl verbindet es sich nur mit Alkohol oder Fett, nicht aber mit Wasser. Alkaloide wirken im Allgemeinen auf die Nerven; Capsaicin insbesondere auf jene, die für die Schmerzempfindung bei zu hoher Hitzeentwicklung, z.B. bei Verbrennungen, verantwortlich sind und diese Information an die vorderen Hirnzellen weitergeben. In der orthopädischen Praxis verwendet man eine Paste aus zerstampften Chilischoten zur äußeren Anwendung gegen schmerzende Muskeln und Gelenke. Auch die frei verkäuflichen Heftpflaster bzw. Wärmepflaster machen sich diese Wirkung zunutze. Durch die Wärmeerzeugung werden die Blutgefäße erweitert und die Durchblutung erhöht. Die Muskeln entkrampfen, der Schmerz lässt nach und die Entzündungsstoffe im Körper werden leichter abtransportiert.
Die einzige Nebenwirkung besteht in einer örtlichen Rötung. Der Körper versucht durch die gesteigerte Durchblutung einer scheinbaren Verbrennung entgegenzuwirken. Nach dem Anfassen von Wärmepflastern sollten Sie daher gründlich die Hände waschen.
Sollte die Haut zu stark gereizt sein, hilft das Einreiben mit Fett oder Alkohol.
Erkältungsbad mit Thymian und Salbei
Zutaten:
- mind. 1 EL Honig
- frisch zerriebener Salbei und Thymian
Zubereitung:
Mischen Sie mind. einen Esslöffel Honig in das Badewasser und geben Sie den frisch zerriebenen Thymian und Salbei dazu.
Zahnpflege mit Basilikum und Petersilie
Zutaten:
- 1 Stängel frisches Basilikum
- 2 Stängel Petersilie
- 50 ml Sesamöl
Zubereitung:
Die Kräuter zerkleinern und mit einem Stabmixer glatt rühren. Anschließend das Sesamöl dazu gießen. Behalten Sie die Öltinktur nach dem klassischen Zähneputzen einige Minuten im Mund. Anschließend am Besten nicht noch einmal auszuspülen.
Die ätherischen Öle von Petersilie und Basilikum wirken entgiftend und desinfizieren die Mundflora.
Ringelblumencreme für beanspruchte Hände
Zutaten:
- 500 g Vaseline
- 2 bis 3 Handvoll Blüten der Ringelblume (getrocknet oder frisch)
Zubereitung:
Erwärmen Sie Vaseline in einem Kochtopf, geben Sie die Ringelblumenblüten hinzu und rühren Sie leicht unter. Lassen Sie die Vaseline im Kopftopf eine Nacht lang ruhen und erwärmen Sie sie am nächsten Tag erneut. Hat der Balsam eine cremige Konsistenz erreicht, streichen Sie ihn durch ein Sieb und füllen die fertige Handcreme in dekorative Schraubgläser. Gönnen Sie Ihren beanspruchten Händen jetzt eine pflegende Wellness-Behandlung!
Gurken-Frischekick für das Gesicht
Zutaten:
- 1 Stück Gurke
- 1 EL Quark
Zubereitung:
Zerkleinern Sie die Gurke mit einer Reibe oder einem Stabmixer. Geben Sie einen Esslöffel Quark in das Gurkenpüree und verrühren beides miteinander.
Tragen Sie die Maske auf und spülen die Masse nach ca.15 Minuten mit warmem Wasser ab.
Chili-Paste gegen Gelenk- und Muskelschmerzen
Zutaten:
- 3 EL Vaseline
- Chilischoten
Zubereitung:
Erhitzen Sie die Vaseline in einem Wasserbad und geben Sie so viel gehackten Chili dazu, wie die Flüssigkeit fassen kann.
(Menge nach Schärfegrad des verwendeten Chilis anpassen. Siehe Warnhinweis.)
Rühren Sie die Mischung ca. 10 Minuten durch, zerquetschen den Chili dann mit einem Limettenstampfer, schütten das ganze durch ein Sieb ab und lassen es abkühlen.
Jetzt können Sie die Masse auf die schmerzende Stelle auftragen. Seien Sie sparsam und fangen Sie mit wenig an. Chili-Paste sollte nicht unterschätzt werden.
(! Die Wirkung hängt von der Schärfe des verwendeten Chilis ab. Verwenden Sie immer die gleiche Sorte Chili und tasten Sie sich langsam an die Chili-Menge heran. Zuviel Chili bzw. Capsaicin in der Paste kann am Ende sehr unangenehm werden. Hier gilt NICHT: Viel hilft viel!)