Häufig gestellte Fragen

Gerne beantworten wir die wichtigsten Fragen zur Aussaat und Anzucht:

Was ist ein Saatband, eine Saatplatte oder eine Saatscheibe?
Es ist die einfachste Art zu gärtnern! Sollten Sie also wenig Erfahrung oder wenig Zeit haben, sind die blühenden Bänder, Platten oder Scheiben genau das Richtige für Sie. Der optimale Abstand der Saatkörner ist bereits "vorprogrammiert", so dass z.B. Sie die Pflänzchen nicht mehr mühsam vereinzeln müssen. Füllen Sie einfach Erde in einen Topf und legen Sie die Saatscheibe oben auf. Dann wässern Sie und decken das Ganze mit Erde ab - fertig ist die perfekte Aussaat.

Was ist Pilliertes Saatgut?
Mit pilliertem Saatgut ist die Aussaat besonders einfach und sicher, denn jedes der hochkeimfähigen Samenkörner ist mit einer neutralen Masse umhüllt. So werden kleine Samen größer, sie werden griffiger und die Einhaltung der Saatabstände wird erleichtert.
Selbstverständlich enthält diese Ummantelung keine Pflanzenschutzmittel oder andere chemische Stoffe. Das garantieren wir!

Welche Aussaaterde ist am besten geeignet?
Verwenden Sie bei der Vorkultur grundsätzlich frische Aussaaterde, die auch als solche gekennzeichnet ist, denn diese ist nicht gedüngt und keimfrei. Saubere Aussaatgefäße sollten auf jeden Fall einen Abzug für das Wasser haben, um Staunässe zu vermeiden.

Was ist Staunässe?
In wasserdichten Pflanzbehältnissen sammelt sich überschüssiges Wasser in der Erde um den Wurzelbereich und lässt die Pflanzen somit verfaulen. Oft schlägt die sogenannte "Umfallkrankheit“ zu. Sämlinge verpilzen so schon im Frühstadium und auch Topfblumen oder Pflanzen in anderen wasserdichten Behältnissen können bei übermäßigem Gießen von Staunässe betroffen sein.

Wie kann Staunässe vermieden werden?
Befüllen Sie sämtliche Pflanzgefäße abhängig von der Größe, zuerst mit einer proportional dicken Schicht von Steinen, Kies und/oder Tonscherben als Dränage.

Wie mache ich Saatgut griffiger?
Oft ist das Saatgut so fein, dass es sich gleichmäßiger aussäen lässt, wenn man es vorher mit Sand mischt.

Wann sollte ich Saatgut vorquellen?
Bei hartschaligem Saatgut wie zum Beispiel Edelwicken oder Lupinen kann es ratsam sein, es vor der Aussaat über Nacht in Wasser einzuweichen. Es keimt dann leichter.

Was sind Dunkel- oder Lichtkeimer? Lichtkeimer sind etwa Basilikum und Stevia, Petunien, Vanilleblume, Fleißiges Lieschen oder Lobelien. Sie werden nicht mit Erde bedeckt, sondern nur leicht angedrückt. Sie benötigen viel Licht zum Keimen! Dunkelkeimer werden dagegen vollständig mit Erde bedeckt.

Wie schaffe ich optimale Bedingungen für die Vorkulturen?
Tomaten, Paprika, Stevia und Auberginen benötigen anfangs konstant hohe Temperaturen um 22-25°C zur Keimung, können aber, sobald die Pflänzchen sich entwickeln, ruhig etwas kühler stehen. Zu früh im Jahr sollte auch im Warmen nicht ausgesät werden, denn es ist nicht genügend Tageslicht vorhanden. Die Keimlinge oder Pflänzchen würden "vergeilen". Sie sind zu schwach und drohen, umzufallen. Auch zu späte Aussaat führt nicht zum gewünschten Ergebnis. Die Sommerblumen blühen erst spät und die Gemüseernte wird nicht üppig ausfallen.
Beachten Sie bitte unbedingt die Aussaattipps auf der Rückseite aller Tüten, denn dort steht immer, wann der günstigste Aussaatzeitpunkt ist. Damit die Saat nicht austrocknet, bitte das Aussaatgefäß mit Folie abdecken, um so einen Gewächshauseffekt zu erzielen.

Was sind Kaltkeimer?
Arten wie Bärlauch, Waldmeister (und viele mehrjährige Pflanzen) sind Kaltkeimer, die nur nach einem Kältereiz keimen können. Häufig keimen solche Pflanzen erst im folgenden Jahr, wenn sie spät ausgesät wurden.
Beachten Sie bitte immer die empfohlenen Aussaattemperaturen auf jeder Tütenrückseite.

Was muss ich bei Tomatenpflanzen beachten?
Tomaten sollten nie direkt dem Regen ausgesetzt sein, sondern an einem warmen und geschützten, sonnigen Plätzchen, zum Beispiel vor einer Mauer in Südlage, in lockerer, nährstoffreicher Erde stehen, wo sie immer nur an den "Füßen" Wasser bekommen. In einem windgeschützten Gewächshaus sollte durch gelegentliches Schütteln der Pflanze die Selbstbestäubung unterstützt werden, damit sie genügend Früchte ansetzt, da Insekten meist fehlen. Bei Tomaten handelt es sich um Starkzehrer, d.h. Sie sollten regelmäßig düngen!

Ab wann ist Direktsaat sinnvoll?
Nach den Eisheiligen im Mai können alle, auch die frostempfindlichen Gewächse, direkt draußen ausgesät werden. Im Spätsommer ist die beste Aussaatzeit für Stauden und zweijährige Blumen, wie Stiefmütterchen und Hornveilchen. Die meisten Stauden sind Lichtkeimer, die Zahl der Dunkelkeimer ist eher gering. Günstigster Aussaattermin ist meist, wenn der Samen auch in der Natur gereift ist. Da aber viele Staudensamen Kaltkeimer sind, keimt vieles erst nach einer Frostperiode im Winter.

Wie kann ich meine Direktsaat schützen?
Bei Direktsaat im Garten können Sie Ihre Beete mit Netzen oder Folien gegen Vogelfraß und Schnecken schützen. Manchmal wundert man sich auch, dass Saatgut einfach verschwindet. Hier sind dann oft Mäuse oder Käfer am Werk, denen die Saat oder die jungen Keimlinge auch gut schmecken! Deshalb ist es oft ratsam, doch in Vorkultur auszusäen und später die jungen Keimlinge zu vereinzeln und vorsichtig auszupflanzen.

Warum trägt meine Kürbispflanze keine Früchte?
Sie sollten wissen, dass Kürbisse zu den zweihäusigen Pflanzen zählen. Das heißt, sie verfügen über männliche und weibliche Blüten auf einer Pflanze. Dabei sind die männlichen Blüten, die keine Früchte tragen, in der Überzahl. Sie blühen auch später. Weibliche Blüten haben einen kleinen Kürbis hinter der Blüte, der abfällt wenn er nicht befruchtet wurde. Zur Befruchtung sind unbedingt Bienen oder Hummeln notwendig.

Wie verlängere ich die Saison?
Bis in den Herbst hinein können Sie alles ernten, was den Sommer über wachsen konnte. Radieschen können im September noch für die späte Ernte gesät werden! Gleiches gilt auch für Feldsalat, der dann im Winter geerntet werden kann. Vor dem ersten Frost können Sie Kräuter wie Petersilie oder Schnittlauch ausgraben und eintopfen, damit Sie den ganzen Winter frische Kräuter auf der Fensterbank zur Verfügung haben.

Was ist Gründüngung eigentlich?
Wenn man von Gründüngung spricht, geht es um sogenannte landwirtschaftliche Kulturen, die in kürzester Zeit (meist ein bis zwei Wochen) Grünmasse erzeugen und als erste Sofortmaßnahme den Boden beschatten.

Warum ist Gründüngung so wichtig?
Die Grünmasse verhindert das Austrocknen des Bodens und durchwurzelt ihn zugleich. So wird die Erde ohne eigene Mühe aufgelockert und Erosionen entgegen gewirkt. Ganz nebenbei wird auch eine bessere Sauerstoffzufuhr für den Boden gewährleistet und lästiges Unkraut wird unterdrückt.

Wie kann denn eine Pflanze gleichzeitig Dünger sein?
Bei den einjährigen Kulturen wie Lupine, Gelbsenf, Persischer Klee, Phacelia und Serradella führen tiefe Temperaturen im Winter zum Absterben der Pflanzen. Sie verrotten im Boden zu Humus und verbessern die Nährstoffversorgung der Kulturen, die im nächsten Jahr auf dieser Fläche angebaut werden sollen.

Wie lange ist mein Saatgut eigentlich haltbar und aussaatfähig?
Saatgut ist ein lebendes Gut, das durch die unterschiedlichen Umweltfaktoren beeinflusst wird. Wichtig für die Aufbewahrung ist eine kühle und trockene Lagerung. Bei der Abfüllung werden die meisten Sorten daher in einer speziellen Keimschutzpackung verpackt. Diese gewährleistet den optimalen Schutz des Saatgutes, vor allem gegen Feuchtigkeit. Während weder zu hohe noch zu tiefe Temperaturen die Keimfähigkeit stark beeinflussen, ist es gerade die Feuchtigkeit, die das Saatgut dazu bringt, innerlich mit dem Keimungsprozess zu beginnen. Stoppt dann die Feuchtigkeitszufuhr, stirbt der gerade beginnende Keimling schon im Saatkorn ab. Dies ist dann nicht von außen zu sehen, führt aber dazu, dass die Saat nicht aufgeht.
Wir empfehlen daher, möglichst das ganze Saatgut im ersten Jahr aufzubrauchen. Sollten Sie dennoch Saatgut lagern wollen, achten Sie auf eine gleichbleibende Temperatur und den Schutz vor Feuchtigkeit. Gerade in einem Keimschutzbeutel kann es vorkommen, dass sich durch Temperaturunterschiede Kondenswasser bildet, das dann die Keimfähigkeit negativ beeinflusst. Bei einer hermetisch geschlossenen neuen Packung ist dies in der Regel nicht der Fall.
Ungeöffnet ist solch eine Packung, je nach Art, bei richtiger Lagerung über mehrere Jahre haltbar. Das MHD ist auf jeder Tütenrückseite aufgedruckt. Oft ist Saatgut jedoch bis weit über diesen Zeitraum hinaus aussaat- und keimfähig! Radieschen, Gurken oder Zucchini beispielsweise 4 bis 6, Tomaten sogar bis zu 8 Jahren!

WICHTIG!
Damit das Saatgut optimal keimen und sich die Sämlinge ausgezeichnet entwickeln können, sollte sowohl bei Vorkultur als auch bei der Direktsaat, auf ausreichende Bodenfeuchtigkeit geachtet werden. Dies ist besonders beim Auslegen von Saatband, Saatteppich, Saatscheiben und Saatplatten wichtig!