Heilkräuter aus dem eigenen Garten

Bärlauch - Waldknoblauch

Der Bärlauch ist eine mehrjährige Pflanze, die uns tatsächlich noch bei unseren Streifzügen durch die Wälder begleitet. Er breitet sich stellenweise gerne üppig aus und verströmt besonders im Frühling seinen starken Knoblauchgeruch, den er auch als Unterscheidungsmerkmal zu den giftigen Maiglöckchen-Blättern braucht. Ein aromatischer Kräuterquark mit reichlich Bärlauch verfeinert, gehört zu den besonderen Frühlingskostbarkeiten und ist außerdem sehr gesund. Er fördert die Verdauung, verhindert Arteriosklerose und senkt den Blutdruck. Dadurch kann er typischen Zivilisationskrankheiten, wie Herzinfarkt und Schlaganfall vorbeugen.

Geerntet werden die Blätter, am besten noch vor der Blütezeit und verwendet sie frisch. Trocknen kann man Bärlauch nicht, da ihm sonst alle Wirkstoffe verloren gehen.

Verwendete Pflanzenteile: Blätter

 

Basilikum

Wer Basilikum liest, denkt automatisch auch an Tomaten und Mozzarella. Hierzulande ist er überwiegend als frisches Gewürz bekannt, um den verschiedensten Salaten den richtigen Pfiff zu verschaffen. Auch getrocknet kommen die Blätter und die besonders aromatischen Stiele in vielen gekochten Gerichten zum Einsatz. Wir bieten Ihnen eine Fülle von verschiedenen Sorten. Die grünen Varianten sind Basilikum „Bavires“ mit großen, gewölbten Blättern und Basilikum „Petit“ mit zarten kleinen Blättern. Beide Varianten können sowohl im Kräuterbeet als auch im Topf/Balkonkasten angebaut werden. Die rote Variante „Moulin Rouge“ steht ihren grünen Verwandten in überhaupt nichts nach und sieht zusätzlich noch etwas aparter aus.

Verwendet wird Basilikum vielfältig. Die frischen Blätter helfen zerrieben gegen Insektenstiche. Als Tee nach einer Mahlzeit, wirkt er verdauungsfördernd, stärkt das Nervensystem und lindert Migräne.

Geschmacklich können wir hierzu besonders die asiatischen Vertreter Zitronen-, Zimt- oder Thaibasilikum (Anis-Lakritz Geschmack) empfehlen.   

Äußerlich angewendet kann der Tee bei Hautabschürfungen und schwer heilenden Wunden helfen.

Auch in der Frauenheilkunde leistet er gute Dienste.

Verwendete Pflanzenteile: Blätter und Blütenspitzen

 

Dill

Dill ist in erster Linie als DAS Gewürz für Gurken und auch andere Salate bekannt.

Seine Heilfähigkeiten gleichen denen von Fenchel, dem der Dill sehr ähnelt. So hat er besondere  heilende Eigenschaften. Magenkrämpfe, die durch Blähungen verursacht sind, werden bei Säuglingen, Kleinkindern aber auch bei Erwachsenen gelindert. Bei werdenden Müttern hilft Dill die Milchförderung anzuregen. Das Kraut als Sitzbad zubereitet, hilft gegen Krämpfe der Gebärmutter, beispielsweise bei schmerzhafter Menstruation. Bei Geschwüren hilft das Kraut als Kompresse in warmes Olivenöl eingewickelt.

Das Kraut des einjährigen Dills wird bis zur Blütezeit ca. einen Meter hoch. Beim Topfdill „Ella“

sind die Stiele kürzer. Diese Sorte kann, wie der Name schon sagt,  in Töpfen und Kübeln auf Balkon und Terrasse angebaut werden.

Verwendete Pflanzenteile: Blätter

 

Feldthymian - Quendel

Der Feldthymian ist eine wilde Art des Thymians, der besonders an sehr trockenen, steinigen und sonnigen Orten wächst und dann seinen würzigen Duft versprüht.

Wie so viele Kräuter hat auch der Feldthymian die Eigenschaft der Verdauungsförderung und der Linderung von Blähungen, Sodbrennen und bei „Frauenbeschwerden“. Auch die Geburt kann Feldthymian erleichtern. So kam er unter anderem zu den Namen „Kinderkraut“, „Liebfrauenbettstroh“ und „Marienbettstroh“. Man stopfte die Matratzen der Wöchnerinnen also mit Feldthymian und anderen "Bettstroh"-Kräutern aus, um ihnen und den Babys die Zeit nach der Geburt zu erleichtern.

Sein größtes Talent  liegt aber in dem Einsatzbereich der Atemwegserkrankungen.

Er hat eine antibiotische und entzündungshemmende Eigenschaft, die besonders den Krankheitserregern bei Husten und Erkältungen den Garaus macht.

Durch seine krampflösende Wirkung ist seine Anwendung auch bei Keuchhusten, Reizhusten und Asthma empfehlenswert. Außerdem löst er den Schleim, der dadurch besser abgehustet werden kann. Für eine besonders wirkungsvolle Anwendung brüht man das Kraut zu einem Tee auf, den man langsam zu sich nimmt und gleichzeitig den Dampf immer wieder tief einatmet und auf sich wirken lässt.

Auch gegen entzündliche Hautprobleme und Gelenkschmerzen kann Thymian zum Einsatz kommen.

Verwendete Pflanzenteile: Blätter und Kraut

 

Blattkoriander - Cilantro

Der Koriander ist eine Mittelmeerpflanze, die mit Kümmel, Fenchel und Anis verwandt ist.

In der Wirkung gleich, kann er als Tee oder Küchenkraut Verwendung finden.

Die medizinische Wirkung des Korianders wurde wegen ihrer guten Nachweisbarkeit sogar von der staatlichen „Kommission E“ bestätigt, die ihn bei Appetitlosigkeit und Verdauungsstörungen empfiehlt. Wegen der keimtötenden Wirkung kann Koriander auch bei bakteriellen Infektionen des Verdauungsapparates eingesetzt werden, z.B. bei Salmonellen-Erkrankungen.

Für eine Tasse Koriandertee übergießt man ein bis zwei Teelöffel getrocknete Koriander-Blätter mit kochendem Wasser und lässt ihn zehn Minuten ziehen.  Auch in der Küche würzt man gerne schwer verdauliche Speisen, wie Bohnen und Kohlgerichte mit Koriander.

Verwendete Pflanzenteile: Blätter

 

 

Majoran - Marcelka

Auch der Majoran ist in erster Linie für die Verwendung in der Küche bekannt. Ohne es immer genau zu wissen, mögen wir beispielsweise Leberwurst gut gewürzt mit Majoran.

Er wird gerne zu fetten Speisen serviert, weil er gut gegen Blähungen, Appetitlosigkeit und Krämpfe der Verdauungsorgane hilft. Außerdem hilft er als Tee ebenfalls gegen Erkrankungen der Atmungsorgane, gegen nervöse Unruhe, Kopfschmerzen, Migräne und Schlaflosigkeit.

Äußerlich als Ölauszug angewandt hilft der Majoran gegen Wunden, Juckreiz, rheumatischen Schmerzen und Krampfadern.

Verwendete Pflanzenteile: Kraut

 

 

Parakresse

Die Parakresse ist mit ihren gelben Blüten nicht nur eine besonders schöne Pflanze, sie ist auch noch Gemüse und Heilkraut zugleich.

Bei Entzündungen im Mundraum und Rachen hilft es beispielsweise frische Blüten oder Blätter dieser Pflanze zu kauen und stärkt ganz nebenbei auch noch das Immunsystem. Der Geschmack von Parakresse ist ein echtes Erlebnis. Im Wechsel von süß, sauer bis salzig hat man ein bisschen das Gefühl von Brausepulver, das Mundraum und Zunge leicht betäubt und den Speichelfluss fördert.

Ein Salat, der mit Parakresse angereichert ist, sorgt für eine besondere Würze und hilft sogar scharfe Komponenten, wie Chili oder Peperoni zu entschärfen.

Ein frischer Brei aus den Blättern der Parakresse kann äußerlich angewendet schmerzende Stellen von Rheuma oder Gicht lindern und hilft sogar auch bei Pilzinfektionen.

Verwendete Pflanzenteile: Blätter und Blüten

 

 

Schittlauch

Dass der Schnittlauch ein sehr schmackhaftes Gewürz ist, ist in all unseren Küchen bekannt, doch die Vorzüge von Schnittlauch als Heilpflanze kennt kaum jemand.

Seine volle Wirkung entfaltet der Schnittlauch, wenn er frisch verzehrt wird.

Im Frühling, wenn er gerade wieder frisch aus der Erde sprießt, ist auch sein Nutzen am höchsten, denn er liefert Vitamin C, reinigt das Blut und vertreibt die Frühjahrsmüdigkeit.

Am häufigsten wird Schnittlauch in einem frischen Kräuterquark verwendet. Aber selbst ohne Quark ist Schnittlauch auf Brot eine echte Delikatesse und auch die Blüten geben Ihrem Lieblingssalat nicht nur einen optischen Reiz.

Verwendete Pflanzenteile: Stengel

 

 

Waldmeister

Waldmeister wächst, wie der Name verrät, häufig wild in lichten Laubwäldern und bevorzugt eher an schattigen Standorten. Da er ein Frostkeimer ist, sollte die gezielte Aussaat schon ab Mitte September erfolgen, dann kann er schon ab Mitte April Verwendung finden. Traditionell wird der Waldmeister zum Maifest für Maibowle verwendet. Dazu erntet man eine gute Handvoll als Sträußchen und lässt es etwas welken. Im Anschluss wird es für zwei Stunden zum Ziehen in einen Liter Wein gehängt. Danach werden zwei Esslöffel Zucker, die in einem „guten Schluck“ heißem Wasser aufgelöst wurden, dazugegeben und zu guter Letzt noch mit einer Flasche Sekt aufgefüllt.

Eine andere, wirkungsvollere Verwendung findet der Waldmeister als Tee oder Teemischung gegen Kopfschmerzen und Migräne. Um den Waldmeister aber richtig anzuwenden, sollte man unbedingt wissen, dass er  Cumarin enthält. Cumarin hilft zwar in geringen Mengen gegen Kopfschmerzen, kann sie bei zu hohen Mengen aber auch verursachen.

Außerdem vermindert Cumarin die Blutgerinnung, sodass das Blut besser fließen kann, bei offenen Wunden verzögert es allerdings auch die Krustenbildung. Diese Eigenschaften sollte man bei der Verwendung berücksichtigen.

Außerdem wirkt der Waldmeister beruhigend und kann z.B. mit Steinklee, Salbei und Lavendel in einem Duftkissen gegen Schlaflosigkeit und Unruhe zum Einsatz kommen.

Verwendete Pflanzenteile: Kraut vor der Blüte

 

 

Zitronenmelisse - Citronella

Die Melisse ist eine Heilpflanze, die schon im Mittelalter, mittels einer Verordnung in jedem Klostergarten angebaut werden sollte, weil sie für so wertvoll und unentbehrlich gehalten wurde.

Durch ihren leicht  zitronenartigen Geruch wird sie auch oft als Zitronenmelisse beschrieben und bietet sich als Haustee und vielfältige Medizin an.

In der Volksheilkunde zählt sie zu den Kräutern, die gegen fast jede Art von Beschwerden eingesetzt werden. Das Haupteinsatzgebiet liegt allerdings bei nervösen Herzbeschwerden, Schlafstörungen, Unruhe, Reizbarkeit und vielen anderen nervlich bedingten Beschwerden.

Die Schulmedizin allerdings gesteht ihr nur die förderliche Wirkung gegen Schlafstörungen und Unruhe zu.

Ein Melissentee am Abend hilft um zur Ruhe zu kommen und leichter in den Schlaf zu finden.

Auch bei einer Erkältung hilft sie leichter durchatmen zu können und sogar bei Asthma kann Melissentee die Atmung erleichtern.

Wenn ärztlich abgeklärt ist, dass das Herz organisch grundsätzlich gesund ist, können mit Hilfe der Melisse die Beschwerden einer nervösen Herzschwäche gelindert werden, die aufgrund innerer Unruhe oder anderen nervlichen Gründen auftreten.

Auch als Tinktur kann Melissentee gegen die gleichen Beschwerden eingesetzt werden. So entfällt allerdings das ohnehin schon entspannende Ritual der Teezeit, was auch schon zur Entspannung beiträgt. So ist aber zum Beispiel der handelsübliche „Melissengeist“ für seine Wirkung in der äußerlichen Anwendung bekannt. Er lindert rheumatische Beschwerden, Prellungen und Gliederschmerzen.

Als ätherisches Öl in einer Creme angewandt hilft Melisse auch gegen Lippenherpes. Die Bläschen vermehren sich nicht mehr und vorhandene Bläschen heilen schneller ab.

In der Küche kann man die Melisse gerne bei exotischen Gerichten genauso wie Zitronengras verwenden oder Salaten einen „Frischekick“ damit verpassen.

Verwendete Pflanzenteile: Kraut