Duft-, Schnitt- & Trockenfloristik
Duftblumen
Der Begriff Duftblume ist eher ein umgangssprachlicher Ausdruck für ein- oder mehrjährige Blumen, die sich durch sehr intensiven, bzw. starken Duft auszeichnen. Die Botaniker berücksichtigen das oft in der Namensgebung einer Pflanze. Sie heißen dann „odorata“= wohlriechend und „moschata“ = moschusduftend oder anisata = anisduftend usw. Dabei ist Duftblume nicht gleich Duftblume! Einige duften immer gleich intensiv, andere sogenannte Nachtdufter, duften abends intensiver und wieder andere wollen erst berührt werden um ihren Duft zu verströmen. Sie werden als Kontaktdufter bezeichnet. Abgesehen davon, dass diese Blumen uns Menschen eine große Freude mit ihren sinnlichen Düften bereiten, geht es in erster Linie darum Insekten anzulocken, die für die Bestäubung der Blüten sorgen sollen. Der Duft hat eine magische Anziehungskraft auf Insekten, weil das gleichzeitig ein Quell von Nahrung für Sie bedeutet und somit auch einen wichtigen Prozess für die Natur darstellt. Jede gepflanzte Duftblume ist also ein wertvoller Beitrag für die Umwelt.
Allgemeine Duftblumen
Die beliebteste Duftblume ist ohne Zweifel die Rose. Ihr Duft wird sogar in vielen Gedichten thematisiert, wobei durchaus auch aus Samen gezogene Blumen mit dem Duft der Rose konkurrieren können. Da sind zunächst alle Nelken zu erwähnen. Allen voran Landnelken, aber auch Chinenser- oder Hedwigs- und Bartnelken . Duftwicken werden in Großbritannien geradezu verehrt. Grund dafür ist ihr betörender Duft und der unkomplizierte Anbau. Es gibt unendlich viele Sorten und Selektionen, auch solche, die sich auf dem Balkon anbauen lassen, wie etwa die Edelwicke Ampelkorbmischung. Der Duftsteinrich verrät schon durch seinen deutschen Namen, welche Qualitäten er hat. Eine einfache und leicht anzubauende Zierpflanze, die für Steingärten, Beetkanten, Kübel und Balkonkästen geeignet ist. Auf dem Beet sind Bechermalven, Löwenmaul, Flockenblume und Ziertabak hübsche Duftblumen. In Balkonkästen und Kübel erfreuen die Petunienblüten und Zwergtagetes ebenfalls mit Ihrem Duft. Eine hübsche Zusammenstellung verschiedener Duftblumen enthält die „Bunte Mischung“ und die „Sommerabendmischung“. „Schokoeis und Sahne“ ist ein besonders hübsches und in der Duftkombination interessantes Duo. Die Schokoladenblume hat kleine sonnenblumenähnliche Blüten, während die Vanilleblume mit einer wunderschönen dunkelblauen Blüte glänzt. Unter den Frühjahrsblühern sind die Stiefmütterchen hervorzuheben. Im Sommer duften dann die Lilien betörend süß. Ihr Duft erfüllt meist den ganzen Raum.
Nachtdufter
Zu den Blumen, die Ihren intensiven Duft am liebsten in der Dämmerung, bzw. nachts versprühen, gehören Levkojen, Wunderblume, Goldlack, Engelstrompete und Duft-Resede. Die Nachtkerze öffnet erst abends ganz und gar ihre Blüten.
Kontaktdufter
Generell kann man die meisten Kräuter als Kontaktdufter bezeichnen. Bei den Stauden zählen die Moschusmalve, Duftnessel/Agastachen und Indianernesseln/Monarden dazu. Sie alle geben Ihren Duft erst preis, wenn man Ihre Blüten berührt oder sie zwischen den Fingerspitzen gerieben werden. Die Fruchtgummiblume macht sich in einem weiteren Punkt interessant. Die hübschen Blütenkugeln können getrocknet und in der Wohnung dekorativ eingesetzt werden.
Schnittblumen
Bei der Floristik geht es darum, aus einfachen Blumen einen „Kunstwerk“ zu gestalten, um damit Lebensfreude ins Haus zu bringen. Wenn das in Eigenleistung zustande kommt, sind der Stolz und die Freude meist umso größer. Es spielt dabei lediglich der eigene Geschmack eine Rolle und es müssen auch nicht immer komplizierte Gebilde sein! Wir möchten Ihnen einige Anregungen und Tipps mit verschiedenen Blumen geben, die besonders als Schnitt- oder Trockenblumen geeignet sind.
Schnittblumen sollten möglichst lange Stiele haben und sich verhältnismäßig lange in einer Vase halten. Geschnitten wird am besten morgens, wenn die Blumen im vollen „Saft“ stehen. Die Blüten sollten noch knospig sein, aber bereits Farbe zeigen. Der untere Teil des Stieles wird von Blättern befreit, da diese zu Fäulnis führen, und dann sofort in eine Vase gestellt. Täglicher Wasserwechsel verlängert die Haltbarkeit Ihrer Schnittblumen. Die meisten Stiele werden schräg angeschnitten, das verbessert die Wasser- und Nährstoffaufnahme. Sonnenblumen sind haltbarer wenn die Stielenden kurz mit kochendem Wasser übergossen werden. Nelkenstiele werden zwischen den Knoten geschnitten.
Als Schnittblume empfehlen wir:
Alle Sommerastern außer Zwergformen, das Löwenmaul, Bart- und Gartennelken, Sonnenblumen, Zinnien, Hahnenkamm, Akelei, Lupinen, Mädchenauge und Zierkoh.
Trockenblumen
Als Trockenblumen eignen sich die Zierpflanzen, die während der Trocknungsphase Farbe, Form und Gestalt beibehalten. Oft sind dies Zierpflanzen, die wenig fleischige, nicht wässrige Stiele und Blätter haben.
Als Trockenblumen empfehlen wir:
Korn-, Frucht-, Stroh- und Papierblumen. Edeldisteln, Sonnenflügel, Strandflieder, Papierknöpfchen und viele andere.
Auch die mediterranen Kräuter wie Lavendel, Oregano und Thymian lassen sich gut trocken, weil diese sich verholzende Stiele haben.
Frucht- und Samenstände
Sie werden am besten geschnitten, wenn diese schon trocken-braun sind. Im grünen, unreifen Zustand verfaulen auch Frucht und Samenstände schnell. Im Garten dienen die Samenstände häufig als Nahrung für Vögel und der Raureif im Spätherbst sieht daran spektakulär aus.
Geeignete Samenstände:
sind grundsätzlich die meisten Gräser, und auch der Ziermais mit seinen hübschen Kolben gehört dazu. Ebenso die Samenstände von Jungfer im Grünen, Scabiosen, Riesenmohn, Glockenreben, Kuhschelle, Spinnenblumen, Fuchsschwanz und viele mehr!
Fruchtstände: Seit einigen Jahren sind die Fruchstände von diversen Zierpflanzen im „Trend“. Allen voran die Ziergurken mit ihren kugeligen, gurkenähnlichen Früchten. Ziergurken sind mit ihrem frischem Grün und den interessanten Formen und Zeichnungen in jeder Schale ein echter Blickfang für jede Wohnung und auf Balkon und Terrasse. Beim Ernten sollte man allerdings vorsichtig sein, da die Pflanze insgesamt etwas stachelig ist und ihre schönen Früchte nicht gerade freiwillig hergibt!