Möhren - Die gesunden Krieger
Weil Hasen und Kaninchen eine schlaue Ernährungsstrategie haben, gehören Karotten zu ihrem festen Grundnahrungsbestand! Machen Sie es „Meister Lampe“ nach und verzichten sie weder in Ihrem Garten noch bei Ihrer Ernährung auf dieses wertvolle Wurzelgemüse.
Wer sich Möhren in den Garten holt, hat den ersten Schritt für eine gesunde Ernährung bereits getan.
Zum Einen wissen Sie mit 100 %iger Sicherheit ob Ihre Möhren mit Pflanzenschutzmittel und Dünger behandelt wurden und zum Anderen enthalten Karotten den mit Abstand höchsten Anteil an
Beta-Carotin, einem natürlichen Farbstoff (auch als Provitamin A bekannt.) Er stimuliert das Immunsystem und beeinflusst die Sehkraft positiv. Die „Deutsche Krebsgesellschaft“ empfiehlt Möhren auf Grund des hohen Carotin-Anteils und der damit verbundenen antioxidativen Wirkung als sogenannte Radikalfänger.
(Radikale spielen bei einer Vielzahl biologischer Prozesse eine wichtige Rolle, können aber auch Zellschäden hervorrufen, die unter anderem zur Entstehung von Krebserkrankungen beitragen können.) Neben den typisch orangenen Möhren bieten wir Ihnen auch die Möhrenmischung „Harlekin“ mit einem Farbspektrum von orange, gelb, weiß und lila an. Jede dieser Möhren enthält unterschiedliche Carotinoide, die alle verschiedene, gesundheitlich positive Wirkungen haben.
Besonders hervorzuheben ist die, in der Mischung enthaltene, Möhre „Purple Haze“.
Sie hat eine lila Außenhaut mit dem Farbstoff Antocyan und einer orangenen Innenfarbe mit dem typischen Beta-Carotin. Beide natürlichen Farbstoffe gehören zur Gruppe der sauerstofffreien Carotinoide. Auch wenn sie beim Kochen die lila Farbe abgeben, bleibt der hitzebeständige Farbstoff erhalten und ist nachweislich bioaktiv. In erster Linie ist die zellschützende Wirkung als Antioxidanz zu nennen, da freie Radikale das Altern von Zellen verursachen.
Neben der „Purple Haze“ enthält die „Harlekin Mischung“ auch die gelbe Sorte „Yellowstone“, die insbesondere „Xanthophyll“ aufweist. Xanthophyll (sauerstoffhaltig) ist neben den Carotinen (nicht sauerstoffhaltig) die zweite wichtige Gruppe der Carotinoide (= natürliche Farbstoffe).
Xanthophylle sind hitzeempfindlich, und werden beim Kochen zu 60 - 100 % zerstört, daher sollten diese Möhren besser als Rohkost verzehrt werden.
Die Möhre „White Satin“, aus der „Harlekin Mischung“, enthält wenige Farbstoffe, ist dafür aber eine besonders süßlich schmeckende Sorte.
Im Anbau sind Möhren auch für ungeübte Gärtner keine Herausforderung. Der Ausgangspunkt ist lediglich gute Erde. Sie bevorzugen lockere, durchlässige, tiefgründige und nährstoffreiche Böden. Ganz besonders beliebt sind tiefgründige sandige Lehmböden.
Wenn Sie über genug eigene Erde verfügen, die aber vielleicht nicht ganz ideal ist, haben Sie die Möglichkeit Ihre Böden ganz einfach selber aufzubessern. Sollte Ihr Boden zu steinig sein, sieben Sie die Steine einfach heraus. Haben Sie lehmige Böden, mischen Sie Sand unter und lockern ihn damit auf. Ist Ihr Boden zu sandig, bessern Sie ihn mit Humus auf (aber auf keinen Fall mit frischem Stalldung!). Wer es sich nun aber wirklich einfach machen möchte, kauft gute, humose, lockere Muttererde und nutzt den Alternativvorschlag des Dammanbaus. Diese Methode gleicht der Anbauart von Kartoffeln und Spargel. Häufen Sie dazu die gekaufte Erde zu ca. 30 - 50 cm hohen Dämmen an. Drücken Sie den „Kamm“ und die Seiten des Damms an, ziehen eine ca. 1 cm tiefe Saatrille und legen dann die Samen in einem Abstand von ca. 5 cm aus. Im Anschluss bedecken Sie die Aussaat noch mit gut gesiebter, ebenfalls steinfreier Erde. Der Abstand von Damm zu Damm sollte ca. 50 - 80 cm betragen. Diese Anbaumethode hat den Vorteil, dass die gesäten Möhren lange und gerade Wurzeln (Rüben) ohne Widerstände in die (Damm-) Erde wachsen lassen können.
Wem es aber egal ist, ob die geerntete Möhre „kerzengerade“ ist oder nicht, für den ist der Anbau im bestehenden Gemüsebeet immer noch die unkomplizierteste Art und Weise Möhren anzubauen.
Die hieraus entstehende Mischkultur mit anderen Pflanzen, zum Beispiel mit stark duftenden Kräutern, kann wie ein ökologischer Pflanzenschutz wirken. Die Kräuter lenken die Schadinsekten so durch ihren intensiven Geruch von den Möhren ab. Ein anderer Vorteil ergibt sich aus der Mischkultur mit Radies. Sie helfen die Saatreihen von Möhren zu markieren, denn Möhren keimen recht langsam und zuweilen auch unregelmäßig. Hierzu haben wir schon ein fertiges Saatband „Möhren-Radies-Kombination“ in unserem Sortiment, mit dem Sie sich nicht einmal mehr Gedanken zu den Aussaatabständen machen müssen. Auch die Möhrensorten „Lange rote stumpfe ohne Herz 2“ und die Möhre „Kardame“ finden sich in unserem Sortiment als Saatband wieder. Ebenso vereinfacht auch unsere „Pillensaat“ (ohne Pestizide) die Aussaat. Als „Kügelchen“ wird der feine Möhrensamen griffiger und die Saat lässt sich leichter und genauer platzieren. Bedenken Sie aber bitte immer, dass Möhren jährlich den Standort wechseln sollten, damit evtl. auftretende Krankheiten, wie „Alternaria“ und „Echter Mehltau“ nicht auch die frische Aussaat befallen.
In der Reife lassen sich die Möhren aus unserem Sortiment in 3 Reifegruppen einteilen:
Sehr frühe Reifegruppe - 80-90 Tage:
- Die Möhre „Laguna“ ist eine sehr frühe, glattschalige und einheitliche Möhre mit sehr guter Qualität und ausgezeichnetem Geschmack. Die Möhrenwurzel wird ca. 18 - 20 cm lang.
- Auch die Möhre „Sugarsnax“ ist eine sehr frühe Möhre, die mit ihrer langen Wurzel alle Rekorde brechen kann. Mit ihrer schlanken, zylindrischen Form und glatten Haut ist sie eine ideale Knusper- und Fingermöhre mit angenehmem, süßem Geschmack. Eine Idealbesetzung um Kinder von der gesunden aber auch leckeren Möhre zu überzeugen. Die Wurzellänge liegt bei ca. 25 cm.
- Die Möhre „Nantaise 2“ als Pillensaat gehört ebenfalls in die Gruppe der sehr frühen Reife!
Mittelfrühe Reifegruppe - 110-120 Tage:
- Die „Flyaway“ ist eine glattschalige, sehr wohlschmeckende Möhre mit sehr einheitlichen Wurzeln. Infolge eines natürlich sehr geringen Gehaltes an Chlorogensäure, einem Naturstoff, der für die Weiterentwicklung der Möhrenfliegen-Larven notwendig wäre, bleiben die Pflanzen vom Befall und dem damit verbundenen Schädlingsfrass verschont.
Mittelspäte Reifegruppe - 120-140 Tage:
- Die Möhre „Caracas“ ist, mit einer Wurzellänge von ca. 6 - 8 cm, perfekt für den Anbau in Balkonkästen oder Kübeln. Die kurze, konische Form der Wurzel hat noch einen weiteren Vorteil. Die „Caracas“ kann gut auf schweren Böden angebaut werden, da sie mit Verdichtungen besser zurechtkommt als die Langmöhren.
- In diese Gruppe gehören außerdem die „Lange rote stumpfe ohne Herz 2“, die als Saatband oder Pillensaat erhältlich ist, sowie die Möhre „Kardame“ die ebenfalls als Saatband erhältlich ist.
Geerntet werden Möhren dann einfach nach Bedarf. Sie nehmen sich immer nur so viele, wie Sie brauchen und der Garten hält die restlichen für Sie im Boden frisch. Natürlich liegt auch bei Möhren aus eigenem Anbau der Vorteil darin, dass sie keine mühseligen Transportwege bewältigen müssen. Sie verschwenden nicht unnötig Energie bis sie dem Genuss zum Opfer fallen.
Aussaattipps
Die Samen erhalten die besten Startchancen, wenn sie vor der Aussaat in feuchten Sand vorgequellt werden.
Tipp
Ob frisch oder gekocht, Möhren sollten immer mit etwas Öl, Butter (Fetten) versetzt werden, um die gesundheitliche Wirksamkeit/Bioverfügbarkeit für den Körper zu gewährleisten. So kann der Körper die bioaktiven Farbstoffe effektiver verwerten!