Vorkultur Chili

Aussaat & Pflege

Das wichtigste vorweg: Paprika, Chili und Co. wollen es kuschelig warm !

Mit der Vorkultur der Jungpflanzen sollten Sie von Februar bis April auf dem warmen Fensterbrett oder im beheizten Gewächshaus beginnen. Kalte Steinfensterbänke isolieren Sie am besten mit Styropor-, Holzplatten oder einem gefalteten Tuch. Auf unseren Saatplatten (10 x 20 cm) sind jeweils 15 Korn von  je 3 Sorten eingearbeitet. Das erleichtert die Aussaat und hält die Finger von den ebenfalls scharfen Samen fern. Am besten eignet sich nährstoffarme Aussaaterde, die schon vor dem Auslegen der Saatplatte gewässert ist. Halten Sie eine kleine Menge trockene Erde zurück, um die Saatplatte nach dem Auslegen dünn, ca. 0,5 cm, mit Erde bedecken zu können. Alternativ dazu, können Sie zum Bedecken auch zu Sand greifen. Verteilen Sie die Erde möglichst gleichmäßig und wässern Sie zum Schluss noch einmal mit lauwarmem Wasser.

Die Temperatur des Aufzuchtortes sollte in der Keimphase, von 8 bis 14 Tagen, zwischen 20 und

22° C liegen. Die Erde sollte während der ganzen Zeit feucht aber nicht nass gehalten werden.

Schaffen Sie während der Keimphase einen kleinen Treibhauseffekt, in dem Sie Frischhaltefolie über das Gefäß stülpen. Stechen Sie, beispielsweise mit dem Zahnstocher, kleine Belüftungslöcher in die Folie um Schimmelbildung zu vermeiden.

Für die Entwicklung der Jungpflanzen sollten Sie dann ca. neun Wochen, bei Temperaturen  von 15 -20 °C einplanen. Sobald die Pflänzchen gut zu greifen sind, sollten sie in ca 9 cm große Töpfe pikiert / vereinzelt werden. Ab Ende Mai kann Ihre Paprikapflanze dann in das geschützte Freiland gesetzt werden. Um die Pflanze an die Außentemperaturen zu gewöhnen, sollten Sie sie die ersten 2-3 Tage in den Schatten stellen und nachts wieder ins Warme holen.

Der empfohlene Pflanzabstand in Beeten liegt bei 50 x 80 cm.

Der Vorteil einer Kübelbepflanzung liegt darin, dass die Pflanzen bei eventuellen Spätfrösten besser geschützt werden können, indem man sie schnell in beheizte Räume umziehen lässt.

Wichtig für gutes Gedeihen ist ein heller und warmer Standort, an einem geschützten aber unbeschatteten Platz auf Balkon, Terrasse oder an der Hausmauer. Die relativ flach wurzelnden Nachtschattengewächse sollten regelmäßig, mit wenig Wasser, gegossen werden, da sie auf Wasserreserven in der Tiefe nicht zurückgreifen können. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, da die Wurzel sonst absterben können. Wenn Sie die Chilis also in Balkonkästen, Kübeln, Töpfen und Ampeln in Holz, Ton, oder Plastik pflanzen, empfiehlt sich eine Drainageschicht in den Gefäßen. Auf den Gefäßboden können Kieselsteine, Tonscherben oder Blähton gefüllt werden. Bei einem Anbau im beheizten Gewächshaus brauchen die Pflanzen eine Stützhilfe, da sie hier viel größer werden als im Freiland.

Bedenken Sie, dass die Erde nach dem Anbau von Nachtschattengewächsen (Starkzehrer) immer ausgelaugt ist. Bis zu vier Jahren kann es dauern, bis der Boden wieder ausreichend Nährstoffe bilden kann. Während dieser Pause kann natürlich auf andere Bepflanzung zurückgegriffen werden oder entsprechend gedüngt werden.

Die Capsicum annuum sind allesamt Zwitter. Die Blüten besitzen sowohl die Pollen (männlich) , als auch den Stempel (weiblich). So können sie sich selbst befruchten. Denn nur  aus einer befruchteten Blüte kann sich eine Frucht entwickeln. In der Regel reicht oft schon wenig Wind, falls sich die Insekten mal auf die „faule Haut“ legen sollten. Möchten Sie auf „Nummer sicher“ gehen, können Sie die Pflanzen hin und wieder mal ganz leicht und vorsichtig schütteln. Geerntet wird eine Frucht, wenn sie, nach Beendigung der Grünphase, in ihre eigentliche Fruchtfarbe, Rot bzw. Gelb oder Violett umschlägt. Bei 8°C im Gemüsefach des Kühlschranks lassen sich Paprika, Chili und Co. etwa eine Woche lagern.

Tipp:

Buschbohnen, Dill, Kohl- und Laucharten, Salat, Sellerie und Spinat sind Beetnachbarn für Chilis, die sich gegenseitig begünstigen.

Siehe auch:

Gut zu wissen/Chili