Der Gemüsegarten im Frühjahr

Frühsaaten im Frühbeet, Gewächshaus & Freiland

Ab Februar, wenn es allmählich wärmer wird, haben die Gärtner unter uns meist nur noch einen Gedanken: Raus in den Garten. Beim vorbereiten der Beete entdecken wir dann oft auch schon das erste zarte Grün; allerdings eher in Form von ungeliebtem Unkraut. Jetzt ist aber auch genau die Zeit für einige Frühsaaten, die es schon früh im Jahr schaffen, die ersten Keimlinge zu präsentieren.

Doch Vorsicht! Nicht der Kalender, sondern die Temperaturen sind ausschlaggeben für die Entscheidung, ab wann ausgesät werden kann. 5 -15 Grad Celsius sollten für die Aussaat im kalten Frühbeet oder unbeheizten Gewächshaus durchschnittlich erreicht werden.

Wenn im Februar und März noch allzu kräftiger Frost vorherrschend ist, bringt weder das Frühbeet noch das unbeheizte Gewächshaus einen Vorteil.

Egal ob als Vorkultur oder als Direktsaat ins Freiland, besonders einfach gelingt die Anzucht mit Saatbändern oder Saatscheiben. Einfach nach Anleitung auslegen, gießen und keimen lassen!

Bei der Vorkultur sollte darauf geachtet werden, dass die Aussaatgefäße zunächst warm stehen. Wenn sich die Keimlinge zeigen, ist ein heller Fensterplatz erforderlich. Damit die jungen Pflänzchen nicht „schießen“, also übermäßig lang werden, darf sich der Fensterplatz nun auch in einem eher kühleren Raum befinden.

Übrigens eignen sich auch Joghurtbecher, Eierkartons, Papprollen oder selbst gemachte Töpfchen aus Zeitungspapier als Aussaatgefäß. Recycling von Abfall ist umweltfreundlich und spart dazu auch noch Geld.

 

In der Regel kann die Saison mit der Vorkultur von folgenden Arten eingeläutet werden:

Kopf- /Frühsalate wie z. B. „Cosima“ oder „Dynamite", Eissalate, Kohlrabi, Blumenkohl, Weiß- bzw. Frühkohl wie z.B. „Express“, Rotkohl, Sellerie, Porree, Brokkoli und Tomaten.

Die vorgezogenen Jungpflanzen können ab Ende März , Anfang April in den Frühbeetkasten oder in das unbeheizte Gewächshaus. Tomaten benötigen mehr Wärme und dürfen erst ab Ende April oder Anfang Mai umziehen.

 

Direkt in den Frühbeetkasten oder ein unbeheiztes Gewächshaus sät man im zeitigen Frühjahr ab Ende Februar- März: 

Dicke Bohnen „Listra“, Blattspinat „Celesta“ und „Emilia“, Frisee-Endivie „Myrna“, Pflück- und Schnittsalate, Radieschen „Tarzan F1'“, „Celesta F1“ und „Ostereier Mischung“, Rettich „Red Meat“, sowie Möhren (im Frühbeetkasten nur die kurzen Minimöhren  „Caracas“).

Wer frühen Eissalat liebt, kann im Frühbeetkasten mit „Sioux“ als rote Variante oder „Stylist“ als grüne Variante anfangen. Sehr empfehlenswert ist der Geschmack von Bataviasalat „Leny“. Mangold „Bright Lights“, Stielmus „Namenia“  und asiatische Kohlverwandte wie Komatsuna, Mizuna, Amchoi und deren Mischung der „Asia Spicy Mix“, ergänzen das Frühbeetsortiment.

Auch die völlig unterschätzten Mairübchen „White Ball“ kommen ab März in den Frühbeetkasten oder werden von Mai bis August direkt ins Freiland gesät. Häufig werden sie als Kugelrettiche bezeichnet, was den Eindruck erweckt, dass sie scharf wären, was aber überhaupt nicht der Fall ist. Sie sind sogar eher sehr mild und butterzart.

Direkt im Freiland gesät und gesetzt wird frühestens ab Ende März. Was im Frühbeetkasten direkt gesät wird, funktioniert wenig später auch im Freiland. Der Frühbeetkasten ist wie der Name schon sagt ein Zeitvorteil für den Liebhaber von frischem Gemüse.

 

Wer keinen Garten oder gar einen Frühbeetkasten besitzt, kann es durchaus wagen Schnitt- und Pflücksalate „Hussarde“, „Leonora“, „Grit“, „Jenny“, „Oaker“, „Redcurl“, „Babyleaf Mischung“ und Radies in den Balkonkasten oder ähnliche Gefäße zu säen.

Übrigens freuen sich auch Haustiere, wie Meerschweinchen und Kaninchen über frischen Salat.