Gründüngung
Neben Aussaaten später Sätze von Radieschen, Salat und anderem schnellwachsendem Gemüse, ist der Anbau von Pflanzen zur Gründüngung eine lohnende Alternative. Beim Anbau von Gründüngungspflanzen wird der Boden beschattet, die Bodenoberfläche verschlämmt nicht bei Regen und bildet bei Trockenheit keine harte Kruste. Temperatur und Feuchtigkeit bleiben ausgeglichen. Nährstoffe werden nicht mehr so schnell ausgewaschen und unerwünschte Unkräuter werden unterdrückt.
Gründüngungspflanzen, die nicht winterhart sind, haben den Vorteil, dass sie abfrieren und auf dem Beet liegen bleiben können. Sie schützen den Boden über den Winter und können im Frühjahr leicht eingearbeitet werden. Winterharte Arten wie Rot- und Weißklee machen mehr Arbeit. Man gräbt sie am besten im Herbst unter, damit sie im Frühjahr nicht durchwachsen und die Folgekultur beeinträchtigen.
Damit Gründüngungspflanzen sich nicht selber aussäen, darf man die Samenreife nicht zulassen und muss Sie rechtzeitig einarbeiten.
Lupinen
Von den Leguminosen sind einjährige Lupinen das Mittel der Wahl, wenn der Boden tiefgründig gelockert und mit Humus angereichert werden soll. Die bis zu 2 m tief wurzelnden Lupinen beseitigen sogar Verdichtungen im Unterboden.
Die Aussaat muss dann aber spätestens Anfang Juli erfolgen, damit die Wurzeln ausreichend Zeit zum wachsen haben und den Untergrund durchdringen können. Wir haben die Blaue Lupine (Lupinus angustifolius) und die weiße Lupine (Lupinus albus) im Sortiment, die bei 15 cm Wuchshöhe als Verwendung zur Gründüngung umgegraben werden können. Lässt man sie wachsen, bilden sie eine schöne Zierde mit einem angenehmen Duft. Während die Blaue Lupine vorwiegend für leichte Böden verwendet wird, bevorzugt die Weiße Lupine lehmige, mittelschwere Böden, die kalkhaltig sind.
Lupinen sind auch Stickstoffsammler. Sie haben an Ihren Wurzeln Knöllchenbakterien, die helfen den Einsatz von chemischem Dünger zu reduzieren.
Rotklee, Weißklee
Die mehrjährigen Kleearten werden gerne zur Futtergewinnung genommen, sind aber auch eine beliebte Bienenweide. Die tiefwurzelnden Pflanzen vertragen auch trockenere Standorte und bilden reichlich Stickstoff.
Persischer Klee
Im Gegensatz zu Rot- und Weißklee ist der Persische Klee nicht winterhart. Er wächst schnell in die Breite und wird nur 30 cm hoch. Die zahlreichen Blüten werden gerne von Insekten besucht. Die abgestorbenen Pflanzenreste bilden eine gute Mulchschicht und schützen den Boden im Winter.
Luzerne
Luzerne kann auf verdichteten Böden verwendet werden, die auch lehmig sein dürfen. Sie ist eine gute Futterpflanze, ist mehrjährig und bildet viel Biomasse, die, egal ob kompostiert oder eingearbeitet, dem Boden zu Gute kommt.
Serradella
Der einjährige Hülsenfrüchtler ist zur Gründüngung auf leichten, ärmeren und saureren Böden geeignet. Da die Pflanzen wenig verholzen und zarte feingegliederte Blätter besitzen, werden sie auch gerne als Futterpflanze verwendet.
Grünmix
Wer sich nicht so recht entscheiden kann, sollte zum Grünmix greifen. Hier haben wir eine Mischung aus mehreren Arten zusammengestellt, die sehr schnell den Boden bedeckt und so in kurzer Zeit nach der Einarbeitung zur Humusanreicherung beiträgt. Auch zur Futternutzung geeignet.
Phacelia
Eine hervorragende Gründüngungspflanze ist Phacelia, auch Bienenfreund oder Büschelschön genannt. Die Pflanzen besitzen ein dichtes Wurzelwerk, welches dem Boden nach der Verrottung einen großen Humusvorrat verschafft. Die Pflanze wird einfach bei einer Höhe von 15 cm als Gründüngung untergraben. Lässt man sie bis zur Blüte weiter gedeihen, ist die Pflanze vom Imker besonders gern gesehen. Die Blüten bieten sowohl reichlich Nektar, als auch Pollen, während es sonst nur noch ein geringes Angebot an anderen Blumen gibt.
Phacelia wird gerne in die Fruchtfolge einbezogen, um das Auftreten von Pflanzenkrankheiten zu vermindern. Die Aussaat kann ab Mitte Mai erfolgen. Spätester Aussaattermin für eine Blüte im September ist Ende Juli. Spätere Termine bis September sind zwar für die Gründüngung sogar besser, der Imker hat dann aber nichts mehr davon, da die Bestände nicht mehr zur Blüte kommen.
Gelbsenf
In nur 3 bis 5 Wochen bildet der Gelbsenf genügend Blätter, um den Boden zu beschatten und kein Unkraut aufkommen zu lassen. Die Pfahlwurzeln lockern den Boden. Die Senföle regulieren das Bakterien- und Pilzwachstum im Boden. Wegen des schnellen Wachstums eignet er sich besonders zur Aussaat im August.
Gelbsenf gehört zu den Kreuzblüten- oder Kohlgewächsen. Die nahe Verwandtschaft mit vielen Gemüsearten derselben Pflanzenfamilie kann dazu führen, dass sich Krankheiten und Schädlinge weiter ausbreiten, wenn zu oft hintereinander Kohl, Radieschen, Kohlrabi, Rettich und Kresse angebaut wurden. Dann sollte auf Gelbsenf verzichtet werden.
Aussaattipp:
- Bodenoberfläche feinkrümelig herrichten
- (Nur) nährstoffarme Böden düngen
- Samen breitwürfig ausbringen (am besten in zwei Arbeitsschritten mit je halber Saatgutmenge)
- einrechen und anwalzen
- bis zum Auflaufen der Saat, feucht halten
- (im Sommer mit lichtdurchlässigem Jutegewebe abdecken)