Der Garten im Herbst
Am 22. September ist kalendarischer Herbstanfang, doch wer glaubt, daß somit auch „Schicht im Schacht“ bzw. im Garten ist, hat sich gewaltig geirrt.
Der Herbst ist ganz allgemein die Jahreszeit der „dicken“ Ernte.
Bevor sich der erste Frost über Ihr liebevoll gepflegtes Gemüse her macht, sollten Sie frostempfindliches Wurzelgemüse, wie Knollensellerie, Möhren und Rote Beete abernten.
Winter-Rettiche wie die Sorte „runder schwarzer Winter“ können dagegen noch bis zum ersten starken Frost im Gemüsebeet ausharren, sollten aber spätestens dann auch geerntet und ggf. eingelagert werden. Schlagen Sie dazu eine Kiste oder einen Korb mit einer ausreichend großen Plastiktüte aus, befüllen diese mit feuchtem Sand und lagern ihr Gemüse darin an einem frostfreien aber kühlen Ort ein. Auch Möhren und Rote Beete können Sie auf diese Weise den Winter über frisch halten. Achten Sie aber unbedingt darauf nur unbeschadetes Gemüse ohne Druck- oder Schimmelstellen einzulagern. Gelangt eine beschädigte Frucht in die Miete, verdirbt schnell ihre gesamte Ausbeute.
Auch dem Chinakohl macht ein leichter Frost bis -4°C nicht viel aus. Dennoch sollte auch er lieber frühzeitig vom Feld geholt werden. Zum frostfreien Einlagern können Sie ihn in Zeitungspapier einschlagen und kopfüber am Strunk aufhängen. Entfernen Sie von Zeit zu Zeit evtl. braun gewordene Blätter. Weiß- und Rotkohl halten Sie auf die gleiche Weise frisch.
Die im Frühjahr gesäten Blumen wie Astern, Cosmeen (Schmuckkörbchen), Glockenrebe, Löwenmaul, Portulak, Ringelblume, Strohblume, Studentenblume, Sonnenhut, Steinkraut, Zinnie und Zwergsonnenblumen verwandeln Ihren Garten bis in den Oktober in ein buntes Blütenmeer.
Mädchenauge, Geranien, Petunie, Königs- und Prunkwinde blühen sogar bis zum ersten Frost.
Wer sich im Herbst schon wieder Gedanken über die gewünschte Blütenpracht im Frühjahr macht, sät jetzt die mehrjährigen Stauden. Dazu gehören: Kuhschelle, Lenzrosen, Prachtspieren, Geranium und Grasnelken, die ähnlich wie manche mehrjährigen Kräuter den Wechsel von Kälte- und Wärmeperioden zur Keimung benötigen.
Die wunderschönen, duftenden Stiefmütterchen oder Hornveilchen sowie, Tausendschön (Bellis) und Vergissmeinnicht sollten ebenfalls jetzt ausgesät werden, um im kommenden Frühjahr die volle Blütenpracht entwickeln zu können. Vergessen Sie nicht vor dem ersten Frost die wunderschönen Blumenzwiebeln, wie Tulpen, Krokusse, Narzissen, Hyazinthen, Allium (Zierlauch) und viele andere Schönheiten zu pflanzen. Viele Zwiebeln sind anspruchslos und wachsen unkompliziert, sowohl im Halbschatten, als auch an sonnigen Standorten. Schauen Sie für alle Fälle auf die Verpackung, auf der sich immer wichtige Informationen befinden. Achten Sie darauf, dass der Boden immer gut vorbereitet ist: unkrautfrei, feinkrümmelig und wasserdurchlässig. Blumenzwiebeln verfaulen bei Staunässe schnell. Wer keinen Garten hat, oder der Platz auf dem Beet fehlt, kann Pflanzkübel und Töpfe nutzen. Diese sollten immer einen Ablauf besitzen, um Staunässe und das Verfaulen zu vermeiden. Nachdem Sie sich entschieden haben, ob Sie ein Blumenzwiebelbeet oder kleine Zwiebelgruppen in Ihrem Garten pflanzen möchten, bereiten Sie diese Flächen vor. Die Pflanztiefe hängt von der Größe der Zwiebel ab. Große Zwiebeln, d.h. 5 cm oder größer im Durchmesser, werden üblicherweise 15 cm tief gepflanzt, kleinere, ab einer Größe von 2,5 cm, 7 bis 10 cm tief. Lockern Sie die Erde auf und arbeiten Sie etwas Sand in den Boden ein, um die Wasserdurchlässigkeit des Bodens zu verbessern. Pflanzen Sie die Blumenzwiebeln ohne Druck immer mit der Spitze nach oben in die Erde. Die Pflanzabstände sind unterschiedlich. Achten Sie daher auf die Hinweise auf der Verpackung. Als Faustregel gilt: große Blumenzwiebeln wie Kaiserkrone, Riesen-Zierlauch etc. ca. 7 bis 20 cm und kleine Zwiebeln wie Krokusse, Scilla m. (Schornsteinfegerchen) können recht dicht von 1 bis 3 cm gepflanzt werden. Bedecken Sie die Zwiebeln mit Erde und gießen Sie sie reichlich.
Tipp:
Sellerielaub für den Suppentopf antreiben!
Die Knollenselleriebeete müssen im Herbst abgeerntet werden. Lagern Sie die Knollen, wie Kartoffeln, in Kisten: dunkel, kühl und vor allem frostfrei. Entfernen Sie vorher mit dem Messer Blätter und Wurzeln. Die Schnittflächen trocknen ab, und die Knollen halten sich dann noch einige Wochen. Wenn Sie im Laufe des Winters frisches Selleriegrün für den Suppentopf haben möchten, können Sie die Knollen antreiben. Schneiden Sie am Kopf der Knolle ein 3-5 cm dickes Stück ab und lassen Sie die Schnittstelle trocknen. Dann setzen Sie dieses Stück in einen Topf mit Blumenerde und stellen ihn auf die Fensterbank. Bei normaler Zimmertemperatur sprießt bald junges Grün.
Die „altbekannten“ Frühlingsboten können mit frühblühenden Stauden wie Gänsekresse, Aurikelprimel und Blaukissen ergänzt werden. Ganz nebenbei bietet diese Blütenpracht den Insekten die erste Nektar- und Pollenquelle.