Aussaatempfehlung für Gurken

Bei Gurken unterscheidet man zwischen Gewächshausgurken (Salat- bzw. Schlangengurken) und Freilandgurken (Einlegegurken).
Während die Gruppe der Einlegegurken im Freiland angebaut werden, erzielen Salatgurken unter mitteleuropäischen Verhältnissen nur in Gewächshäusern sichere Erträge. Den Züchtern ist es aber mittlerweile gelungen einige Sorten, wie bspw. „Jazzer" und die „Burpless Tasty Green" freilandtauglich zu machen.
Die Anzucht der verschiedenen Sorten unterscheidet sich allerdings nicht.

Die Gurkenpflanzen finden optimale Wachstumsbedingungen bei Lufttemperaturen im Bereich von 19 bis 22° C am Tag und nicht unter 15° C in der Nacht. Die Bodentemperaturen dürfen langfristig 18° C nicht unterschreiten und die relative Luftfeuchtigkeit muss im Bereich von 70% bis 90% liegen. Ist sie dauerhaft zu niedrig, stellen sich sehr schnell Spinnmilben ein, die an den Blättern saugen, daran zu erkennen sind, dass diese hell werden und von zarten Gespinstfäden umgeben sind. Ein häufigeres, feines Besprühen der Pflanzen mit Wasser kann vorbeugend wirken.
Im professionellen Gartenbau versucht man diese Bedingungen mit vielen technischen Hilfsmitteln zu erfüllen; der Hobbygärtner muss Kompromisse schließen und sich der vorherrschenden Witterung beugen.

Gurken werden ab April auf der Fensterbank vorkultiviert. Setzten Sie die Körner dazu in ausreichend große Gefäße, mit genügend Abstand, ca. 1 cm tief. Decken Sie die Töpfe mit einer handelsüblichen, lichtdurchlässigen Frischhaltefolie ab, um für die Anzucht eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Stechen Sie mit einem Zahnstocher zusätzlich noch kleine Löcher in die Folie, um eine leichte Luftzirkulation zu schaffen und Schimmelbildung zu vermeiden. Entfernen Sie die Folie sobald die kleinen Keimlinge Ihre Köpfe aus der Erde strecken.

Ab Mitte Mai sollten die Jungpflanzen dann langsam an die Freilandbedingungen gewöhnt werden, da starke Sonnenstrahlen oder heftige Winde zum Verbrennen und Vertrocknen der Blätter führen können.
Stellen Sie die Pflanzen dazu erst einige Tage schattig, dann halbschattig und pflanzen sie erst dann an Ihren endgültigen, sonnigen aber windgeschützten Platz.

Gurken lieben humose, nährstoffreiche und lockere Böden, die nicht austrocknen dürfen. Vor der Pflanzung sind deshalb Kompost oder Stalldung hilfreich.
Zu einseitige Stickstoffdüngung kann allerdings zu übermäßigem Wachstum führen, ohne das ausreichend Früchte ausgebildet werden. Die regelmäßige Düngung ist es, die ein gesundes Wachstum fördert.
Der Wasserbedarf pro Pflanze liegt bei 2 bis 3 Litern täglich und der Boden muss oft gelockert werden.
Im Umgang mit der Gurkenpflanze sollte man dabei allerdings ein wenig Fingerspitzengefühl beweisen, da es sich hier um Flachwurzler handelt, die zudem auch noch salzempfindlich sind.

Der Pflanzabstand bei Gewächshausgurken (Salat- bzw. Schlangengurken) beträgt 60cm x 80 – 100cm. Freilandgurken (Einlegegurken) werden bei einem Reihenabstand von 1,50m meist direkt gesät und auf 25 bis 30cm vereinzelt oder verpflanzt.

Tipp: Auch eine Direktsaat ist ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen, wenn die Bodentemperaturen über 15°C angestiegen sind, an einem entsprechend günstigen Platz möglich.