Kleine Überlebenskünstler
Während uns Menschen ja oftmals die Sommerhitze zu schaffen macht, weilen unter den Pflanzen echte Überlebenskünstler, die sogar gegen Hitze resistent sind. So vertragen Studentenblumen, Mittagsblumen, Portulakröschen, Fetthennen, Wollziest aus heißen Gegenden wie Mexiko, Afrika oder Australien Trockenheit und sogar längere Hitzeperioden.
Aber wie machen die Pflanzen das bloß?
Bei Hitze haben die meisten Pflanzen zunächst ein Problem.
Sie müssen durch ihre Spaltöffnungen Kohlenstoffdioxid aufnehmen um Photosynthese betreiben zu können. Gleichzeitig verdunstet dabei aber auch Wasser. Die Pflanze vertrocknet in Folge dessen, da der Boden bei Hitze austrocknet und kein Wasser mehr nachgeliefert wird.
Die Strategie der Pflanzen bei Hitze ist, den Wasserverlust so gering wie möglich zu halten. Lilien, Ringelblumen, und Portulakröschen beispielsweise halten ihre Spaltöffnungen tagsüber geschlossen und minimieren dadurch ihren Wasserverlust. Andere Pflanzen, wie z.B. Kürbis, Zuckermelone und auch Begonien können in verschiedenen Pflanzenteilen Wasser speichern. Außerdem sind die Blätter und der Pflanzkörper dieser sogenannten Sukkulenten mit einer sonnenlichtreflektierenden Wachsschicht überzogen. Zusätzlich besitzen einige Pflanzen wie z.B. Rosmarin, Lavendel, Strohblumen oder Heiligenkraut Härchen an ihrer Pflanzenoberfläche. Diese schaffen ein Mikroklima, welches ebenfalls die Verdunstung gering hält. Pflanzen, wie z.B. Sonnenblumen, können ihren Stoffwechsel auch bei großer Hitze aufrecht erhalten, indem sie spezielle Eiweiße- sogenannte Chaperone - produzieren. Diese helfen anderen Hitzeempfindlichen Eiweißen ihre Funktionsfähigkeit, auch bei erhöhten Temperaturen, zu erhalten. Alle bereits erwähnten Pflanzen sind demnach ideal für Standorte voller Sonne und nehmen es Ihnen auch nicht übel, wenn sie aufgrund von Urlaub über einige Zeit nicht gegossen werden.
Sie können aber auch Hitzeempfindlichen Pflanzen helfen, mit hohen Temperaturen zu rechtzukommen. Beispielsweise wird durch eine Erhöhung der Pflanzdichte dem Boden mehr Schatten gespendet. Dadurch trocknet dieser weniger stark aus. Eine Beschattung durch weniger empfindliche Pflanzenarten, beispielsweise als Bodendecker zwischen den Reihen, kann die Bodenerwärmung und somit den Wasserverlust minimieren. Der Anbau von mehreren Kulturen auf dem gleichen Beet erhöht zudem Ihre Erträge. Kombinieren Sie hierfür am besten hoch wachsende Pflanzen, z.B. Tomaten, mit Bodennahen, wie z.B., Kopfsalaten und Kohlrabi. Mischkulturen sind ein ökologisch sinnvolles Verfahren: Ressourcen wie Wasser, Boden und Nährstoffe werden effizienter genutzt als bei Monokulturen. Zudem entstehen durch die Kombination, neue Lebensräume für Insekten und Bodenorganismen. Die benachbarten Pflanzen bieten sich oftmals auch gegenseitig Schutz vor Schädlingen, indem sie diese voneinander fernhalten.