Herbstsaaten
Es ist doch immer wieder ein besonderer Genuss, das selbst gezogene Gemüse aus dem eigenen Garten zu ernten! Kein Wunder, dass man dies übers Jahr so lange wie möglich genießen möchte. Und wenn sich die ersten Lücken im Gemüsebeet zeigen, ist es an der Zeit, sie mit Herbstsaaten wieder zu schließen.
Nicht wenige Arten werden jetzt zu einem für sie optimalen Zeitpunkt ausgesät und über den Winter geerntet.
Ab August, im Spätsommer, bis zum Oktober, Herbstanfang, können auch die Schnellentwickler, wie z. B. Pflück- und Schnittsalat, Spinat, Radies, Kresse uns Asiasalate ausgesät werden. Sie benötigen nur wenige Wochen von der Aussaat bis zur Ernte, noch vor dem ersten Frost.
Es gibt aber auch Kulturen, die etwas länger in Ihrer Entwicklung brauchen, sich aber nicht an den kühlen Temperaturen des Herbstes stören. Säen Sie unteranderem Chinakohl, Pak Choi, Zichorien- und Radicchio. Mit entsprechendem Schutz schaffen sie es auch über den kalten Winter.
Wie wäre es beispielsweise mal mit einem Endiviensalat? Hier sollten Sie kurz vor der Ernte die Blätter zusammen binden, damit das Innere seine gelbliche Bleiche erhält.
Wer Anfang des Jahres frische Zwiebeln ernten möchte, muss sich jetzt ebenfalls um die Aussaat kümmern. Manche Sorten lassen sich nach der winterlichen Ernte bis in den Sommer hinein lagern. Mögen Sie den würzigen Lauch, empfehlen wir Ihnen die Lauchzwiebel "Winterhecke". Schneiden Sie die Pflanzen im Herbst zurück, dann können Sie sich im Februar auf das knackige frische Grün freuen.
Zu den ertragreichen und robusten Spinatsorten zählt "Beta F1". Sie ist winterhart und resistent gegen falschen Mehltau.
Je nach Aussaat kann das vitamin- und mineralstoffreiche Gemüse von Frühjahr bis Herbst geerntet werden.
Noch ein Tipp für ganz Ungeduldige, die schnell noch einen frischen Salat ausbringen wollen: Salatrauke oder Rucola ist bei günstigen Bedingungen bereits nach drei Wochen reif für die Küche. Ihr nussartiger, pikanter Geschmack hat sie inzwischen vielerorts zum Salatfavoriten werden lassen.
Zweijährige und mehrjährige Kräuter wie Sauerampfer, Schnittlauch, Schnittknoblauch, Petersilie, Wilde Rauke, , Salbei, Muskatellersalbei, Amerikanische Minze, Bergbohnenkraut, gewöhnlicher oder griechischer Oregano, Bärlauch und Waldmeister werden ebenfalls ab dem Spätsommer, im August bis in den Oktober ausgesät, um im Frühjahr geerntet werden zu können. Bärlauch und Waldmeister benötigen sogar den Kälteschock um den Keimprozess zu initiieren.
Auch alle zwei- und mehrjährigen Blumen können im Spätsommer und Herbst ausgesät werden.
Im darauf folgenden Frühjahr erwartet Sie dann eine herrliche Blütenpracht.
Besonders die Stauden, sind es, die sich für die Aussaat im Spätsommer/Herbst empfehlen.
Hervorzuheben sind Kuhschelle, Lenzrosen, Prachtspieren, Geranium und Grasnelken, die ähnlich wie manche Kräuter die Kälte- und Wärmeperioden zur Keimung benötigen.
Auch die wunderschönen, duftenden Stiefmütterchen oder Hornveilchen sowie, Tausendschön (Bellis) und Vergissmeinnicht sollten jetzt ausgesät werden, um im kommenden Frühjahr die volle Blütenpracht entwickeln zu können.
Die „altbekannten“ Frühlingsbote können mit Gänsekresse, Aurikelprimel und Blaukissen ergänzt werden. Ganz nebenbei bieten sie auch Insekten, neben Narzissen und Tulpen, die ersten Nektarblüten.